Weil sich der Hang oberhalb ihres Bauernhauses in Bewegung gesetzt hat, musste das Gebäude evakuiert werden. Ein Geologe stellte bei einem Sichtungsflug fest, dass sich das durchnässte Erdreich weiterhin in Bewegung befindet.
Hang droht abzurutschen: Haus evakuiert
Nach dem Starkregen droht ein Hang in Hinterrauth in der Gemeinde Feld am See (Bezirk Villach-Land) abzurutschen. Zwei Bewohnerinnen eines Hauses mussten in Sicherheit gebracht werden. Sie sind vorerst obdachlos.
Erhard Veiter, der Bürgermeister von Feld am See, sagte, über Nacht sei keine weitere Veränderung am Hang entdeckt worden: „Wir müssen das aber weiter beobachten. Solange es weitere Regenfälle gibt, kann sich die Lage noch verändern.“
Auch die Millstätter Bundesstraße (B98) ist nur einspurig befahrbar. Die Sicherungsarbeiten sollen laut Polizei mindestens bis Freitag dauern.
Feuerwehren im Dauereinsatz
In ganz Kärnten ist nach wie vor Aufräumen angesagt. Auch in der Nacht auf Mittwoch mussten vielerorts die Feuerwehren ausrücken, um die Spuren des Unwetters vom Dienstag zu beseitigen. Bäche traten über die Ufer, Straßen und Keller wurden überschwemmt und vermurt. Fahrzeuge blieben in Durchlässen stecken.
Hans Jörg Rossbacher, Leiter der Landesalarm- und Warnzentrale, sagt, es mussten auch zahlreiche Gebäude und Keller von großflächigeren Überschwemmungen befreit werden. „Die Kärntner Feuerwehren waren in den letzten zwei Tagen stark gefordert, um schadenminimierend einzugreifen.“ Insgesamt gab es 320 Unwettereinsätze in ganz Kärnten.
Bühnenelemente werden mit Kran geborgen
Weiterhin im Assistenzeinsatz stehen auch Soldaten des Pionierbatallions 1 in Villach. Dort hatte sich eine Veranstaltungsplattform in der Drau losgerissen. Die Soldaten sollen die Bühnenelemente am Mittwoch mit einem Kran bergen.
Steindorf: Halle von Wassermassen befreit
Im ebenfalls stark betroffenen Bezirk Feldkirchen stehen die Aufräumarbeiten vor dem Abschluss. In Steindorf war die Feuerwehr am Mittwoch noch damit beschäftigt, ein Mure zu beseitigen. Ein 69-Jähriger war von den Geröllmassen in seinem Auto eingeschlossen worden, konnte aber unverletzt geborgen werden. Bezirkshauptmann Dietmar Stückler sagte Mittwochmittag, die Aufräumarbeiten in Steindorf seien nach wie vor im Gange: „Die Eishalle ist mittlerweile schon wasserfrei. Es wird dort mit Hochdruck gereinigt, damit vielleicht garkeine Veranstaltung des Carinthischen Sommers ausfallen bzw. eine Verlegung in den Alban-Berg-Saal garnicht erfolgen muss.“
Von Seiten des Katastrophenschutzes des Landes wird die Wetterlage weiterhin genau beobachtet. Wie hoch die Schäden sind, lasse sich derzeit noch nicht abschätzen.