Karl Pfeifenberger
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Politik

Ehemaliger FPÖ-Politiker in Insolvenz

Der ehemalige freiheitliche Landesrat und Landeshauptmann-Stellvertreter Karl Pfeifenberger hat Insolvenz angemeldet. Das gab der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) bekannt. Ursache seien Insolvenzen von Firmen, die Pfeifenberger gehörten, sowie Forderungen aus einer gerichtlichen Verurteilung.

Wie der Alpenländische Kreditorenverband am Montag bekannt gab, wurde am vergangenen Freitag beim Bezirksgericht Klagenfurt ein Schuldenregulierungsverfahren über das Vermögen von Pfeifenberger eröffnet. Die Verbindlichkeiten betragen rund 1,5 Millionen Euro, hieß es in der Aussendung. Sechs Gläubiger seien von der Insolvenz betroffen.

Personalvermittlungsfirmen insolvent

Pfeifenberger sei geschäftsführender Gesellschafter mehrerer insolventer Gesellschaften gewesen, hieß es vom Kreditorenverband. Darunter waren die Schweizer CA Industrietechnik AG, die CA Industrietechnik GmbH, die CA Industrietechnik Korlatolt Felelössegü Tarsag Kft sowie die CA Industrietechnik GmbH aus Deutschland.

Diese Gesellschaften standen im Eigentum Pfeifenbergers und seien auf Personalvermittlung mit Schwerpunkt auf Schweißtechnik spezialisiert gewesen.

Forderungen von Hypo-Abwicklungsgesellschaften

Des Weiteren hätten auch die HETA Asset Resolution AG und die HETA Beteiligungen GmbH Forderungen im Ausmaß von rund 605.000 Euro, aus einem strafrechtlichen Urteil gegen Pfeifenberger, geltend gemacht, hieß es in der Aussendung des AKV. In dem Urteil des Landesgerichtes Klagenfurt wurde Pfeifenberger rechtsgültig zu 18 Monaten Haft, vier Monate davon unbedingt, verurteilt – mehr dazu in Schuldspruch gegen Ex-Landesrat bestätigt (kaernten.ORF.at; 11.12.2019). Ein Antrag auf Fußfessel liegt
laut Justizsprecher Harald Streicher vor, es sei aber noch nicht darüber entschieden worden.

In dem Untreueverfahren wurde Pfeifenberger vorgeworfen, in den Jahren 2005 und 2006 seine Befugnis mehrfach missbraucht und zum Schaden sowohl der ehemaligen Hypo Alpe Adria Bank als auch der Hypo-Tochter Kärntner Holding Beteiligungs AG agiert zu haben.

Quote von 3,85 Prozent vorgesehen

Pfeifenberger ist derzeit Pensionist, hieß es in der Aussendung des Alpenländische Kreditorenverbandes. Er habe nun beim Bezirksgericht einen Zahlungsplanvorschlag vorgelegt, dessen Bedingungen eine Quote von 3,85 Prozent vorsehen, zahlbar in fünf Jahren. Mit dieser Quote müsste Pfeifenberger seinen Gläubigern bei Verbindlichkeiten von über 1,5 Millionen Euro rund 58.000 Euro zurück zahlen.