Not macht erfinderisch, heißt es. Erfunden hat die evangelische Kirche im Villacher Stadtpark eine neue Form des Gottesdienstes und zwar aus Platzgründen. Zehn Quadratmeter pro Person müssen ja vorhanden sein. Das hieße aber, ausgerechnet am ersten Tag, Gläubige wieder wegschicken zu müssen.
Erste Gottesdienste nach CoV-Pause
Am Sonntag durften Messen unter strengen Auflagen wieder mit mehreren Menschen gefeiert werden. „Kärnten heute“ war bei Gottesdiensten dabei.
Erstes gemeinsames Innehalten
Astrid Körner, evangelische Pfarrerin, sagte, so könne der Gottesdienst nicht gefeiert werden, das beschneide, „das, was uns wesentlich ist, ganz grundlegend“. "Deshalb haben wir uns in einen kreativen Prozess begeben und haben einen Gottesdienst-Weg entwickelt, so dass niemand vor der Kirche warten muss.
Die Lösung heißt also: Durch die Kirche gehen, alleine oder gemeinsam innehalten. Es ist eine ganz andere Form der Messe, die am Sonntag hier gefeiert wurde. "Nicht nur die Menschen sind mir abgegangen, sondern auch der Kirchenraum, sagte die Besucherin Hilde Gäbler.
Beten für die, denen es nicht so gut geht
Es ist eine spezielle, aber nicht weniger spirituelle, Form des Gottesdienstes, die in den nächsten Wochen beibehalten wird. Es sei wichtig gewesen, wieder einen Schritt in die Normalität zurück zu gehen, sagte Ivo Maier, der Mitglied des Presbyteriums ist.
„Mir war es auch wichtig, heute für die zu beten, die nach den neun Wochen nicht so gut da stehen und die vielleicht ihren Job verloren haben.“
Der Beichtstuhl bleibt vorerst leer
Auch in der Kirche St. Nikolai hieß es am Sonntag, Hände desinfizieren und Abstand halten. Das Weihwasser gibt es weiterhin nur zum Mitnehmen und der Beichtstuhl bleibt leer.
Dennoch überwiegt die Freude, sagte der katholischer Pater Gizdom Terentius. Die Zeit sei schwierig gewesen, „wir brauchen die Gemeinschaft, den Austausch. Es war schön heute, die lächelnden Gesichter nach der Messe zu sehen.“
Für Risikogruppen gilt es freilich noch weiter, Menschenansammlungen besser zu meiden.