Bischof Alois Schwarz in der Kirche
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Verfahren gegen Bischof Schwarz eingestellt

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat das Untreueverfahren gegen den St. Pöltener Diözesanbischof Alois Schwarz eingestellt. Schwarz wurde nach seinem Wechsel von Kärnten nach St. Pölten die nicht rechtmäßige Verwendung von Geldmitteln des Bistums vorgeworfen. Das Finanzstrafverfahren ist noch offen.

Die Einstellung des Untreueverfahrens bestätigte am Donnerstag Elisabeth Täubl, die Sprecherin der WKStA. Bei dem noch offenen Finanzstrafverfahren gehe es um einen Wohnungsverkauf des Bistums Gurk und eine parallel erfolgte Großspende in der Höhe von 600.000 Euro – mehr dazu in Diözese: Finanz prüft nach Anzeige (kaernten.ORF.at; 4.2.2019). Eingestellt wurde auch das Verfahren gegen die ehemalige Vertraute des Bischofs, Andrea Enzinger. Auch hier hatte es Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue gegeben.

Bischof Schwarz: Vorwürfe haltlos

Schwarz zeigte sich in einer Aussendung der Diözese erleichtert. Der Einstellungsbeschluss der Behörde zeige endlich die Haltlosigkeit der gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Er, Schwarz, habe in seiner Zeit als Bischof in Kärnten das ihm anvertraute Gut zum Wohle der Menschen und der Kirche verwaltet und nicht zum Nachteil des Bistums gewirtschaftet.

Er betonte, dass mit der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft und der Oberstaatsanwaltschaft Wien nun zwei Behörden die Sachverhalte gegen ihn und seine ehemalige Mitarbeiterin eingehend und über Monate geprüft hätten. Bei dem dargestellten Sachverhalt habe sich kein Anhaltspunkt ergeben, der gerichtliche Schritte gerechtfertigt hätte. Schwarz ließ wissen, dass er auch bezüglich des Finanzstrafverfahren auf die Arbeit der zuständigen Finanzbehörde vertraue.

Auch Teile des Finanzstrafverfahrens eingestellt

Im laufenden Finanzstrafverfahren wurden erst im Jänner Teile von der WKStA eingestellt. Die Hauptvorwürfe sind aber weiterhin nicht vom Tisch – mehr dazu in Finanzstrafverfahren teilweise eingestellt.

In der Causa rund um Bischof Alois Schwarz gab es auch heftige Kritik aus der Kärntner Priesterschaft durch den Ex-Priester Arnold Mettnitzer – mehr dazu in Mettnitzer kritisiert Bischof Schwarz.

Von einem „System Schwarz" und Misswirtschaft in seiner Ära war hingegen in einem Bericht des Gurker Domkapitels, dem kirchlichen Leitungsgremium die Rede – mehr dazu in Diözese spricht von „System Schwarz“ (kaernten.ORF.at; 18.12.2018). Dieser Bericht löste kirchenintern bis hinauf in den Vatikan viel Wirbel aus. Mitverfasser, Domprobst Engelbert Guggenberger, wollte am Donnerstag die Entscheidung der Justiz nicht kommentieren. Aus der Diözese heißt es auch, „nicht jede Misswirtschaft ist gerichtlich strafbar“.