Karl Renner mit Maske
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Bildung

Schule von vielen herbei gesehnt

Bis Mitte und in höheren Schulen bis Ende Mai müssen die Kinder zu Hause unterrichtet werden. Für alle Beteiligten ist das Homeschooling anstrengend, viele freuen sich schon auf ihre Freunde. Schulen stehen jetzt vor der Herausforderung, Platz zu schaffen.

In der Rennerschule in Klagenfurt trägt derzeit die Büste von Karl Renner Maske. Bald werden auch die Kinder sie tragen. An normalen Tagen sind 220 Volksschüler anwesend. Derzeit werden nur wenige betreut, aber für die geteilten Klassen ab Mitte Mai wird jetzt schon Platz gesucht, so Direktorin Angela Hensel: „Es ist räumlich eine riesen Herausforderung. Wir sind mit der neuen Situation gerade erst konfrontiert worden, ich muss mir genaue Gedanken darüber machen, wie ich das an unserem Standort hinkriege.“

Turnbeutel hängen an einer Schulgarderobe
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Noch ist unklar, wie viele Kinder die ganze Woche in die Schule kommen werden

„Wer Betreung braucht, bekommt sie“

Es wird viel davon abhängen, wie viele Kinder betreut werden müssen, die an einzelnen Tagen eigentlich unterrichtsfrei hätten, so Hensel. Auf jeden Fall werde sie mit den Eltern sprechen, wo die Kinder betreut werden sollen, denn immer mehr werden ins Berufsleben zurückkehren. Alle, die es brauchen, werden die Betreuung bekommen, so Hensel.

Auch die Sozialarbeiterinnen haben einiges zu tun. Zuhause wird es eng, die Kinder sehnen sich nach Freunden und die Konflikte werden nehmen zu. Schulsozialarbeiterin Verena Kristof sagte, wichtig sei dass die Kinder und Eltern anrufen können, wenn sie Hilfe brauchen. Schulsozialarbeiterin Patricia Koller ergänzte, man gebe Eltern und Kindern Ideen, wie sie Konflikte lösen und einander auch Zuhause gut aus dem Weg gehen können.

Familie Brunner lernt zusammen
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Familie Brunner am gemeinsamen Arbeitstisch

„Antworten dauern länger“

Die Alleinerzieherin Sabine Brunner mit ihren Söhnen im Heimunterricht. Nach sehr viel Stoff am Beginn sei es jetzt leichter, aber es bleibt heraufordernd: „Es ist zuhause alles anders, man muss nachfragen, die Antworten dauern länger. Es wird Zeit, dass die Schule anfängt.“

Für den HAK-Maturanten Dominik Brunner beginnt die Vorbereitung in der Schule für die Matura am 4. Mai, besser wäre das jetzt schon, sagt er. Man sei auf sich allein gestellt und könnte den Lehrer nur online erreichen. Das sei schon anders als der persönliche Kontakt.

Eltern schlagen Sommerakademien vor

Bei Härtefällen in ganz Kärnten nahmen die ehrenamtlichen Elternvereine Geld in die Hand, damit Kinder Laptops oder Tablets zur Verfügung haben. Die Vorsitzende der Elternvereine für Pflichtschulen, Evelyn Kometter, sagte, für die Kinder, die von den Lehrern nicht erreicht werden konnten oder Zuhause schlecht lernen konnte, werde es Nachholbedarf geben. Die Elternvertreter schlagen Sommerakademien vor, an denen Lehrer oder Studenten freiwillig unterrichten könnten.

„Vor allem für die Kinder die Möglichkeit besteht, die fehlenden Inhalte nachzuholen und zu festigen.“ Das Bildungsministerium sei hier gefragt. Die Bildungsdirektion kommt auf 200 Schüler, die von ihren Lehren nicht erreicht werden können, laut Elternvertretern seien es aber wesentlich mehr.