Leere Bank in Klassenzimmer
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Bildung

Positive Reaktion auf Schulöffnungsplan

Vom Bildungsminister ist am Freitag eine Öffnung der Schulen bekannt gegeben worden. Ab 15. Mai soll der Unterricht schrittweise beginnen. Im „Schichtbetrieb“ soll immer nur die Hälfte der Klasse anwesend sein. Zustimmung kommt von Politik und Bildungsdirektion.

Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sagte am Freitag, am 15. Mai sollen die Schülerinnen und Schüler in den Volksschulen, den Mittelschulen und den Unterstufen den Unterricht wieder aufnehmen. Am 29. Mai folgen alle älteren Schülerinnen und Schüler. Es sei klar, dass nicht mehr der gesamte Stoff durchzunehmen sei.

In den Volksschulen wird das Sitzenbleiben ausgesetzt. An allen anderen Schulen darf man mit einem Fünfer automatisch und mit mehreren Fünfern auf Beschluss der Klassenkonferenz aufsteigen. Darüber hinaus werden die Schularbeiten gestrichen – mehr dazu in Schulen öffnen im Schichtbetrieb (news.ORF.at).

Kärntner Bildungsdirektor: „Ein sehr gelungener Plan“

Der Kärntner Bildungsdirektor Robert Klingmair sagte, er sei froh, dass nun „endlich“ die Rahmenbedingungen präsentiert worden seien und er sei zufrieden damit. „Es sind sicherlich noch Detailfragen offen und es wurden auch gesetzliche Regelungen angekündigt. Aber grundsätzlich ist es aus unserer Sicht ein sehr gelungener Plan.“

Befürchtungen, dass sich so Bildunglücken auftun könnten, hat Klinglmair nicht. Zwei Drittel des Schuljahres seien bereits abgeschlossen gewesen. In den Sommerferien werde Zeit sein, eine Rückschau zu machen, was gut und was weniger gut funktioniert hat.

„Zu beobachten wird auch sein, ob die sozial bedingte Schere in unserem Bildungssystem durch das Distance Learning noch weiter aufgegangen ist. Wenn wir da Erkenntnisse auf dem Tisch haben, kann man auch analysieren, ob da oder dort eine Maßnahme notwendig ist.“ Zuerst aber muss einmal da Schuljahr unter diesen Bewegungen gut abgeschlossen werden, sagte Klinglmair.

„Klarheit für alle“

Bildungsreferent Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) begrüßte den Etappenplan. Der Schulbetrieb werde zwar bei weitem nicht dem gewohnten Alltag entsprechen, aber schaffe bei Eltern, Schülern und Pädagogen Klarheit, Planbarkeit und Sicherheit. Ziel der Maßnahmen sei es, die Vielzahl der Schülerinnen und Schüler vom öffentlichen Verkehr bis hin zu den Bildungseinrichtungen auszudünnen, um die sozialen Kontakte zu reduzieren.

Auch Kärnten werde entsprechend dem Etappenplan seine Schulinfrastruktur hochfahren und die Rahmenbedingungen bezüglich Schichtbetrieb, Hygiene- und Schutzmaßnahmen entsprechend herstellen. Schüler, die im Zuge des Schichtbetriebes keinen Unterricht haben und deren Betreuung zu Hause auch nicht gegeben ist, können, wie schon bisher, die Betreuung in der Schule in Anspruch nehmen.

Betreuung kleinerer Kinder gesichert

Kaiser sagte, er habe die Verordnung für einen eingeschränkten Betrieb in den Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen sowie in den Kindertagesstätten verlängert. Der eingeschränkte Betrieb, der bis 24. April galt, solle mit der erlassenen Verordnung laut Kaiser bis 15. Mai sichergestellt sein, damit Kinder, die nicht zu Hause betreut werden können, versorgt sind. „Wir stellen damit sicher, dass alle Kinder betreut sind, unabhängig von der Art der beruflichen Tätigkeit ihrer Eltern, ob die Arbeit im Homeoffice verrichtet wird, oder ob eine Betreuung zu Hause möglich ist, oder nicht“, so Kaiser.

Team Kärnten: Nicht auf Kindergärten vergessen

Team-Kärnten-Obmann Gerhard Köfer sagte am Freitag in einer Aussendung, der „nachvollziehbare Stufenplan von Minister Faßmann bezüglich des Neustarts des Schulsystems hat Hand und Fuß“ und werde begrüßt. Er sei eine Perspektive für die Schülerinnen und Schüler, sorge für Erleichterung und Planungssicherheit. Kritik übt Köfer daran, dass es seit jetzt zwar offizielle Pläne für den Schulbereich gebe, diese aber im wichtigen Kinderbetreuungs- und –bildungsbereich weiter auf sich warten lassen.