Ein Abstrich in einem Reagenzglas
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Chronik

Erstes Bundesland ohne Neuinfektion

Kärnten ist das erste Bundesland ohne Neuinfektion, das hat das Land am Donnerstag bekannt gegeben. Von Mittwoch auf Donnerstag seien 218 Verdachtsfälle getestet worden, zum ersten Mal seit Ausbruch der Krise durch das Coronavirus sei dabei keine Neuinfektion registriert worden.

Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen blieb mit 388 konstant. Die Zahl der Genesenen stieg um 14 auf 269. „Es ist eine unglaubliche Erleichterung, dass wir das erste Mal seit vielen Wochen keinen weiteren positiven Fall registrieren“, sagte Gesundheitslandesrätin Beate Prettner (SPÖ).

Gleichzeitig warnte sie davor, übermütig zu werden, denn noch sei man nicht über den Berg. Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und die Gesundheitsreferentin appellierten an die Bevölkerung, weiterhin höchst vorsichtig zu sein und alle Richtlinien strikt einzuhalten. „Nur so können wir es schaffen, dass dieser erfreuliche Tag ohne Neuinfektion kein einmaliger Tag bleibt.“

Testungen in Alters- und Pflegeheimen verstärkt

Testungen in Alters- und Pflegeheimen werden weiter verstärkt, sagte Kaiser. In allen Bundesländern, außer in Kärnten und dem Burgenland seien die Infektionszahlen in den Heimen „erschreckend hoch“. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) hat deswegen angekündigt, die Tests in diesem Bereich stark auszuweiten – mehr dazu in ORF.at. In Kärnten gebe es bislang keinen einzigen positiven Fall in einem Alters- oder Pflegeheim, sagte der Landeshauptmann.

Es werde äußerst strikt vorgegangen, außerdem sei Kärnten das erste Bundesland, das alle Neuzugänge testet. Bei den Reihenuntersuchungen solle vorrangig bei den Mitarbeitern angesetzt werden. Das Testen aller 76 Heime mit 6.000 Bewohnern und 2.500 Mitarbeitern werde mehrere Wochen dauern.

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer forderte am Donnerstag auch eine Ausweitung der Testungen auf das 24-Stunden-Pflege- und Betreuungspersonal.

Hochfahren der Krankenanstalten in Vorbereitung

Gesundheitsreferentin Prettner sagte, sie habe ein Konzept zum Wiederhochfahren der Krankenanstalten erarbeiten lassen, das am Freitag mit allen Verantwortlichen weiterbesprochen und dann vorgestellt werden soll. Jedes Bundesland müsse den Fahrplan selbst erstellen, um die Spitäler Wieder hoch zu fahren, sagte Bretter, der Bund gebe den Ländern nur Rahmenempfehlungen.

Zuletzt hieß es, die Praxen der niedergelassenen Ärzte werden ab nächster Woche Schritt für Schritt wieder hochgefahren – mehr dazu in Ärzte fahren Praxen wieder hoch. In der Nacht auf Donnerstag wurden die Kriterien und Richtlinien für die Vergabe des Härtefallfonds für Unternehmer in der zweiten Stufe veröffentlicht. Kritiker warnen vor Tücken in den Regelungen – mehr dazu in Fallstricke bei Härtefonds Phase 2.