Bauarbeiter mit Maske
ORF/MIchael Kopeinig
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Wirtschaft

Hälfte der Baustellen wieder in Betrieb

Seit Montag dürfen Baustellen wieder betrieben werden, unter Auflagen zum Schutz der Mitarbeiter. So soll auch in der Coronavuris-Krise ein wichtiger Wirtschaftszweig aufrecht erhalten bleibe. Derzeit ist etwa die Hälfte der Baustellen in Betrieb.

Einen Meter Abstand halten und wenn das nicht geht, ist eine spezielle Maske aufzusetzen. Auch das ist jetzt ein tägliches Bild auf den Baustellen. Das Arbeiten auf den Baustellen ist damit nicht einfacher geworden. Bei Großprojekten arbeitet ein Truppe zusammen, ein anderer ist zuhause und löst dann den ersten Trupp ab.

Baggerführer mit Mundschutz
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Auch auf dieser Baustelle in Maria Rain wird – mit Mundschutz – weiter gearbeitet

Arbeit stressig, aber machbar

Die Arbeit sei machbar, heißt es auf einer Dachbaustelle. Gearbeitet wird mit jüngeren Mitarbeitern. Nicht nur die Masken sind noch ein bisschen gewöhnungsbedürftig, sagte der Spengler und Dachdecker Tomaz Skitek. „Wir müssen halt auf Vieles achten, das ist ein bisschen ein Stress. Wir fahren jetzt zu fünft mit drei Autos. Im Sommer wird es mit den Masken wohl schwieriger werden, da schwitzt man jetzt schon drunter.“

Offene Baustellen bedeuten auch Aufträge für Elektriker, Installateure oder Fliesenleger. Zumindest bei den Dachdeckern funktioniert der Materialnachschub auch jetzt. Bauleiter Robert Weltz sagte, das Schlimmste, das jetzt passieren könnte, wäre alles abzudrehen. „Da hätte niemand etwas davon, unter den derzeitigen Auflagen ist ein Baubetrieb durchaus machbar.“

Forderung: Kein Baustopp in Tourismusregionen

Eine Forderung, die immer wieder zu hören ist, lautet, dass es im Sommer keinen Baustopp in Tourismusgebieten geben dürfe. Bernhard Kowatsch, Bereichsleiter bei der STRABAG: „Da hätten wir das Problem, dass wir weniger Leute beschäftigen könnten. Die Arbeitsleistung würde uns im Sommer abgehen und das würde zu mehr Arbeitslosen führen, oder wir müssten mehr Leute in die Kurzarbeit schicken.“

Baustelle mit Abstandhalten
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Arbeiten mit Abstand und Maske

Die Gemeinden als Baubehörde dürften gerade jetzt Bauverhandlungen nicht absagen, fordert Otmar Petschnig, der Vizepräsident der Wirtschaftskammer Kärnten. Dazu habe es am Freitag auch einen Baugipfel per Video mit der Landesregierung gegeben.

Desinfektion von Baucontainer
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Baucontainer werden desinfiziert

Bauverfahren vereinfachen und schneller verhandeln

„Es sind gemeinsam Maßnahmen festgelegt worden. Die Bauverfahren sollen nicht nur schneller werden, sondern das Wichtigste ist, sie wieder aufzunehmen. Die Verfahren sollen vereinfacht werden. Die Landesregierung wird den Gemeinden die Möglichkeiten mitteilen“, sagte Petschnig. Zu überlegen sei auch, wo Videokonferenzen statt einer mündlichen Verhandlung vor Ort ausreichen.

Wichtig sei es jetzt, dass die Politik Perspektiven nach Ostern gebe, um keinen Investitionsstopp , mit nicht absehbaren Folgen, hervorzurufen, sagte Petschnig.