Osterjause
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Wirtschaft

Bauern bleiben auf Osterschinken sitzen

Auch wenn zu Ostern heuer alles anders ist, auf Schinken und Osterjause freuen sich viele. Doch die Wochen- und Bauernmärkte wurden geschlossen, für die Bauern stellt sich nun die Frage, wie der Osterschinken zu den Abnehmern kommt. Derzeit verkaufen die Bauern nur einen Bruchteil ihrer Waren.

Der Marktplatz in Spittal ist jetzt nur noch Parkplatz. Normalerweise verkaufen hier am Donnerstagvormittag rund 25 Bauern und Gärtner ihre Produkte. Ob vor Ostern noch ein Markt stattfindet, ist unklar.

Marktplatz in Spittal ist zur Zeit Parkplatz
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Der Marktplatz Spittal: Zur Zeit ein Parkplatz

Umsätze um 70 bis 80 Prozent eingebrochen

Franz Morgenstern, der Michelbauer, stellte seinen Marktstand vorläufig daheim am Hühnersberg auf. „Wir haben jetzt Umsatzeinbußen von 70 bis 80 Prozent. Ganz verstehen kann ichs’ nicht. Gerade in Spittal haben wir so viel Platz. Wir könnten in Parkhäuser ausweichen, da hätten wir zwischen den Standln genug Abstände für alle Besucher.“

Der Lebensmittelhandel darf verkaufen, klagte Morgenstern. „Warum dürfen dann wir Bauern im Freien nicht verkaufen?“

 Stand der Familie Morgenstern
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Der Marktstand vor dem Hof von Franz Morgenstern

Hoffnung, dass Kunden erhalten bleiben

Auch bei Heinrich Preis am Altersberg ist alles auf Ostern eingestellt. Die Osterschinken sind geselcht und werden in diesen Tagen gekocht. Auch er hofft, dass seine Kunden ihm erhalten und die Schinken nicht liegen bleiben.

Familie Preis in der Küche
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Der Osterschinken am Hof der Familie Preis wird dieser Tage gekocht

Aufruf: Bestellt die Osterjause bei Euren Bauern

Heinrich Preis „Wir sind offensiv, wir haben unsere Marktkunden angerufen und ihnen gesagt, dass wir produzieren und dass sie uns ihre Wünsche bekannt geben können. Ich sage immer, unsere Produkte haben eine Seele, es ist alles mit der Hand gemacht, dafür sind die Kunden auch dankbar. Ich kann nur raten, beim Bauern anzurufen und zu bestellen. Wir haben gute Produkte und machen die fertigen Packerln zum abholen.“

Hopfgartner
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200 Liter Milch produzieren die Schafe am Hof der Hopfgartners täglich

Milch muss verarbeitet werden

Ulrike Hopfgartner aus Kleblach sagte, sie hätte den Marktstand zu Hause aufgebaut, in der Hoffnung, „dass die Kunden zu uns finden“. Die Milch muss verarbeitet werden, sagte sie.

Die 130 Milchschafe von Ulrike und Reinhold Hopfgartner geben jeden Tag 200 Liter Milch. Das ist mehr als Osterlämmer brauchen können und so steht auch in Kleblach ein Marktwagen vor der Tür.

Schafskäselaibe
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Der fertige Käse wartet auf Abnehmer

Wer die Osterjause aus regionaler Produktion mag, kann sie bei den heimischen Bauern auch finden.