Kunden mit Mundschutz beim Einkaufen
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Wirtschaft

Händler müssen Masken organisieren

Am Mittwoch beginnt der Übergangszeitraum für das Tragen von Nasen-Mund-Masken in Geschäften und Drogeriemärkten. Händler, die schon Masken haben, müssen sie zur Verfügung stellen, ab Montag gilt das dann für alle.

Um die Verbreitung des Coronavirus zu verhindern, sind Mitarbeiter von Supermärkten und Drogerien angehalten, mechanische Schutzvorrichtungen zu tragen, damit eine Barriere gegen eine Tröpfcheninfektion vorhanden ist. Wenn Schutzmasken verfügbar sind, sind diese auch den Kunden „kostenfrei zur Verfügung zu stellen, wenn diese keine mechanischen Schutzvorrichtungen selbst mitbringen“, heißt es in einem Erlass der Bundesregierung.

Erst Montagabend davon erfahren

Aber schaut die Umsetzung in der Realität aus? Marktleiter Rudolf Verhounig vom ADEG Markt in Griffen erfuhr erst Montagabend, dass spätestens ab kommenden Montag alle Kunden eine Schutzmaske bekommen müssen: „200 Masken haben wir für die Kunden bekommen und 50 für die Mitarbeiter, die sind so gut wie aus. Pro Tag haben wir bis zu 500 Kunden, diese Masken müssten in den nächsten Tagen geliefert werden.“ Der Chef von ADEG habe ihm gesagt, es solle Nachlieferungen geben, wann das der Fall sei, werde man sehen.

Maskenpflicht in Supermärkten und Drogerien

Ab Montag ist es in Supermärkten und Drogerien verpflichtend, eine Maske zu tragen, die Mund und Nase bedeckt. In jenen Geschäften, welche die Masken bereits früher ausgeben, müssen diese schon vorab getragen werden.

Keine Überwachung von Entnahme möglich

Viele Menschen bräuchten eine Anleitung, wie man die Masken verwendet, so Verhounig. Er habe sich anfangs auch schwer getan. Viele wollen mehrere Masken haben, er könne das aber nicht überwachen, die Leute dazu habe er nicht. Auch weitere Geschäftsleute hätten schon bei Verhounig nachgefragt, ob er ihnen Masken abgeben könne, was natürlich nicht möglich ist. Die Nachfrage sei sehr groß, Masken aber nur schwer zu bekommen.

Ein Kunde mit Atemmaske
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Die meisten der Kunden finden die Masken sinnvoll

Akzeptanz unter den Kunden

Die Kunden, die am Mittwoch in den ADEG Markt kamen, hatten nichts gegen den Schutz. „Mir persönlich wäre es recht gewesen, wenn das schon eine Woche oder 14 Tage früher eingeführt worden wäre“, so Kunde Julius Nepraunig. „Es ist ungewohnt, vor einem Monat hätten wir noch alle ausgelacht“, sagt Sophie Prilassnig. Die Arbeit der Verkäuferinnen erschwert der Nasen-Mund- Schutz allerdings. „Es ist einfach nicht schön damit zu arbeiten, weil man einfach schwerer Luft bekommt“, so Verkäuferin Julia Podrietschnig.

Eine Verkäuferin mit Mundschutz
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Die Arbeit der Verkäuferinnen wird durch die Maske nicht gerade einfacher

Unterschiedliche Herangehensweisen

Auch in den Klagenfurter Supermärkten ist die Verteilung von Schutzmasken am Mittwoch angelaufen. Die Herangehensweisen sind aber unterschiedlich. In manchen Supermärkten werden die Gratis-Masken am Eingang mit einer Greifzange gereicht, wer will, kann sich auch Einweghandschuhe mitnehmen.

In manch anderen Geschäften werden die Masken quasi erst für den nächsten Einkauf ausgegeben. Erst beim Bezahlen bekommt man die Maske an der Kassa. „Wir haben die Order bekommen, das genau so zu machen“, erklärt eine Verkäuferin, „sonst kommen Leute, die einfach ins Geschäft kommen, die Masken nehmen und wieder gehen.“ Und dafür habe man einfach nicht genug Mund-Nasen-Schutzmasken geliefert bekommen, lässt man durchblicken.

Wohin mit den Masken?

Unklar ist noch, da streiten sich auch die Wissenschafter, was man mit den Masken nach dem Einkauf machen soll. „Ich nehme sie mit nach Hause und dann wird sie weggeschmissen. Ich weiß nicht, ob man sie wiederverwenden kann“, so Kundin Johanna Tschernko.

FPÖ: Maskenpflicht in Heimen

FPÖ-Obmann Gernot Darmann übte am Mittwoch massive Kritik an der nicht zu Ende gedachten planlosen Ankündigung der Maskenpflicht durch die Bundesregierung. „Wenn eine Maskenpflicht eingeführt wird, dann muss sie in Pflegeheimen und bei mobilen Pflegediensten bei Erbringung von Pflegeleistungen als erstes kommen. Es ist sicher zu stellen, dass die Ansteckungsgefahr der größten Risikogruppe, den Pflegebedürftigen über 70 Jahre, reduziert wird.“

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Hotline Land Kärnten: 050 536 53003 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr)
  • Wirtschaftskammer nur für Unternehmer: 05 90 904 808
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  • Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.
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