Handelsmitarbeiterin hinter Plexiglas-Abstandhalter
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Wirtschaft

Corona-Prämien und Schutz im Handel

Ab Montag gelten für Handelsangestellte besondere Schutzmaßnahmen. Die Arbeitgeberseite stellt außerdem sogenannte Corona-Prämien für Handelsangestellte in Aussicht, die Lohnsteuer- und Sozialversicherungs-frei sein sollen.

Am Donnerstag haben sich Gewerkschaft und Handel darauf geeinigt, dass Angestellte besser geschützt werden müssen. Die Maßnahmen im Handel treten ab Montag in Kraft. Die Einigung sieht vor, dass Geschäfte ab Montag um 19.00 Uhr geschlossen werden. Außerdem sind werdende Mütter vom Dienst freigestellt, auch Schutzmasken und Handschuhe oder etwa Plexiglasscheiben müssen bereitgestellt werden.

Arbeitgeber sagen Prämien zu

Diese Maßnahmen seien auch seitens der Arbeitgeber gewünscht, sagte der Sprecher des Kärntner Handels, Raimund Haberl: „Es ist so, dass viele Unternehmen bereit sind, Beschäftigte für ihren besonderen Einsatz und die besondere Belastung eine zusätzliche monetäre Abgeltung zu bezahlen. Das kann man Corona-Zulage oder Corona-Prämie nennen, diese soll sowohl Lohnsteuer- als auch Sozialversicherungs-frei behandelt werden und direkt bei den Beschäftigten ankommen. Die Bundesregierung ist aufgefordert, die notwendigen Rahmenbedingungen dafür zu treffen.“

Handelsmitarbeiter sprüht Reinigungsmittel auf Plexiglas-Abstandhalter
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Handelsangestellte sollen ab Montag hinter solchen Plexiglas-Abstandhaltern schutz vor Ansteckung finden

Flächendeckende Desinfektion und Barrieren

Für die Gewerkschaftsvertreterin Jutta Brandhuber sind die Schutzmaßnahmen für Handelsmitarbeiter wichtige Neuerungen. Sie appelliert außerdem an die Kunden, verstärkt mit Bankomat- oder Kreditkarte zu bezahlen, auf die Kundenkarten allerdings zu verzichten: „Man sollte nicht mehr bar bezahlen, auch Kundenkarten sollten ab Montag nicht mehr verwendet werden. Viele Handelsbetriebe sind mit den Maßnahmen schneller, an andere appelliere ich diese dringlichen Maßnahmen so schnell wie möglich umzusetzen“, so Brandhuber.

Handelsmitarbeiterin hinter Plexiglas-Abstandhalter
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Schutzwand aus Plexiglas auch in dieser Trafik

Auch wenn die ersten Hamsterkäufe in den Geschäften überstanden sind, benötigten die Mitarbeiter neben ein wenig Erholung auch dringenden Schutz vor der Infektion mit dem Sars-Cov2-Erreger: "Wir haben jetzt laufend Verhandlungen, diese Gespräche laufen sehr gut.

Auch Bankbereich und Kindergartenpädagogen betroffen

Auch Handwerksbetriebe seien jetzt gefordert, um Plexiglasscheiben und Barrieren vorzubereiten, damit die Schutzmaßnahmen schnell umgesetzt werden können. Brandhuber: „Die ersten Tage waren ganz schlimm für die Verkäufer, jetzt gibt es erste Maßnahmen und es geht es in die richtige Richtung. Das gilt aber auch für andere Branchen, wir haben sehr viele Anrufe aus dem Financebereich, auch hier brauchen wir dringend Schutzmaßnahmen – dasselbe gilt auch für Kinderpädagoginnen. Auch hier ersuche ich alle Arbeitgeber-Vertreter, Schutzmaßnahmen zu organisieren“.

Hotlines zum Coronavirus

  • Gesundheitsnummer 1450 ohne Vorwahl aus allen Netzen
  • Hotline Land Kärnten: 050 536 53003 (Montag bis Freitag 8.00 bis 16.00 Uhr)
  • Wirtschaftskammer nur für Unternehmer: 05 90 904 808
  • AGES: 0800 555 621
  • Internationale Notrufnummer 112
  • Alle Infos zum neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 gibt es unter ORF.at/corona und auf der Teletext-Seite 660.
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