Leerer Parkplatz beim Tarviser Markt
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Chronik

Erste Coronavirusfälle in Friaul Julisch Venetien

Noch vor wenigen Tagen war in der Grenzstadt Tarvis nicht viel vom Coronavirus zu spüren, auch Besucher aus Kärnten zeigten sich zunächst unbeeindruckt. Nun aber klagen die Betriebe über massive Umsatzausfälle, obwohl Tarvis nicht betroffen ist. Am Sonntag wurde bekannt, dass es fünf positive Fälle im Friaul gibt.

Von Arnoldstein nach Tarvis fährt man gerade einmal 20 Minuten, dementsprechend gerne fahren die Kärntner über die Grenze zum Einkaufen und Essen. Der Parkplatz des Tarviser Marktes war bei einem Lokalaugenschein des ORF beinahe leer und das, obwohl es bis zum Lokalaugenschein keine Informationen über Krankheitsfälle in der Provinz gab.

Autos mit Kärntner Kennzeichen waren kaum zu sehen. Obwohl Geschäfte, Bars und Restaurants wie gewöhnlich geöffnet haben, ist in der Hauptstraße Via Roma wenig los. Längst haben die Gewerbebetriebe den Gästeschwund zu spüren bekommen.

Wenige Kunden im Markt
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Kaum Kunden in der Markthalle

Barbara Lagger ist Stadträtin für Tourismus in Tarvis: „Es gibt weniger Frequenz bei Geschäften und Lokalen, wo wir viele Gäste aus Kärnten haben.“ Viele Reisen nach Tarvis, das auch ein Skigebiet hat, wurden abgesagt, so Lagger: „Man spricht von über 90 Prozent.“

Weniger Touristen in Tarvis

Die Region Friaul kämpft mit einem Einbruch der Touristenzahlen, in Tarvis etwa bleiben die Gäste aus.

Schulen öffnen am Montag wieder

Nach dem Ausnahmezustand in dieser Woche versucht man, die Lage zu beruhigen und wieder den Alltag einkehren zu lassen, sagte Lagger: „In Tarvis gibt es keine Gefahr. Das einzig, was zugesperrt war, waren die Schulen, sie werden am Montag wieder geöffnet.“

Menschenleerer Kirchenplatz in Tarvis
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Menschenleerer Platz bei der Kirche in Tarvis

Keine Bedenken, an Tagen wie diesen einen Ausflug über die Grenze zu machen, hat der Kärntner Dieter Mikula: „Sollte es hier gefährlich sein, müsste ganz Kärnten seit dem Villacher Fasching infiziert sein. Wir gehen Skifahren und Golfen und auch essen und haben keine Bedenken. Die normale Grippe ist ja gefährlich und fordert mehr Opfer, als der Virus jetzt.“

Fünf Personen wurden nach Angaben der regionalen Gesundheitsbehörden in der Provinz Friaul Julisch-Venetien positiv getestet. Drei Fälle gab es in Udine, einen in Triest und einen in Görz.