Derzeit benötigt ein Schüler von Eis bei Ruden nach Klagenfurt 55 Minuten in eine Richtung. Nach der Schließung des Bahnhofs werden es 90 Minuten sein, die Wegzeit wird also fast verdoppelt, rechnet Michaela Werkl vor. Sie ist eine der betroffenen Anrainer und versucht mit einer ganzen Gruppe an Bewohnern Gehör bei den zuständigen Stellen zu finden. „Wir sollen eine Busanbindung bekommen, die uns in Richtung Ruden und Bleiburg die Möglichkeit bietet, mit dem Zug wieder durch unsere Ortschaft in Richtung Wolfsberg oder Klagenfurt zu fahren. Die Fahrzeiten verdoppeln sich.“
Bahnhof oder Haltestelle für ÖBB kein Thema
Seit Jahren wird auch seitens der Gemeinde versucht, eine Lösung zu finden – denn die Zugstrecke der Regionalbahn wird weiterhin durch Eis führen – nur eben ohne Bahnhof.
Aus Sicht der ÖBB ist die Aufrechterhaltung des Bahnhofes oder die Installation einer Haltestelle kein Thema mehr. Das sei – aufgrund des Gegenverkehrs – technisch nicht möglich, sagt Bürgermeister Rudolf Skorianz. Das sei ihm in unzähligen Gesprächen mit den Verantwortlichen mitgeteilt worden. Andere wiederum würden sehrwohl von einer Möglichkeit in Verbindung mit einem finanziellen Aufwand sprechen, den allerdings die Bahn nicht akzeptiere, so Skorianz.
Neues Konzept für Bürger „nicht gut durchdacht“
Betroffen davon ist auch St. Paul im Lavanttal, auch dieser Bahnhof wird aufgelassen. Einige Bürger aus Eis verfassten nun nochmals ein Schreiben und legten ihre Forderungen sowohl an die Bundes-, als auch an die Landesregierung dar, so Werkl: „Die Kinder, Pendler und Facharbeiter müssen mit Bussen quer durch die Landschaft fahren. Das halten wir für unzumutbar und nicht gut durchdacht.“
In der kommenden Woche gibt es eine Infoveranstaltung, dort sollen dann auch Fragen zum neuen Mobilitätskonzept und neuen Busplan geklärt werden.