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Verkehr

ÖBB winken bei Haltestellen-Forderung ab

Noch fährt auf der Koralmstrecke zwischen Klagenfurt und Graz kein Zug, schon ist das Tauziehen um Haltestellen voll im Gange. Eine Forderung lautet, dass Intercity-Personenzüge auch in Kühnsdorf stehen bleiben sollen. Unmöglich, sagen die ÖBB, das Land legt nun aber mit einer Studie nach. Demnach ginge sich ein Halt zeitlich aus.

Laut ÖBB-Plan werden die Intercity-Züge zwischen Klagenfurt und Graz alle zwei Stunden fahren. In Kärnten ist auf dieser Strecke ein einziger Zwischenstopp – im neuen Bahnhof Lavanttal – vorgesehen. Zu wenig aus Sicht von Verkehrs-Landesrat Sebastian Schuschnig von der ÖVP und den Touristikern am Klopeiner See. Sie verlangen einen zusätzlichen Halt im Bahnhof Kühnsdorf, um – wie sie sagen – den Bezirk Völkermarkt und die Tourismusregion rund um den Klopeiner See besser anzubinden. Die ÖBB haben bisher abgewunken, einen zusätzlichen Stopp ließen die eng getakteten Fahrpläne nicht zu, begründet die Bahn.

TU Wien sieht Spielraum durch kürzere Stopps

Jetzt hat Landesrat Schuschnig eine Studie bei der Technischen Universität Wien in Auftrag gegeben. Sie kommt zu dem Schluß, ein Halt in Kühnsdorf sei sehr wohl möglich. Die ÖBB könne ja anderswo schneller fahren oder kürzer halten und so Zeit einsparen. Schuschnig: „Wenn man in dem Gutachten zu dem Schluss kommt, dass zwischen sechs und acht Minuten eingespart werden können und ein Zeiterlust beim Haltestopp Völkermarkt-Kühnsdorf von eineinhalb Minuten entsteht, dann glaube ich, dass auch bei einer Kompromisslösung ein Halt in Völkermarkt-Kühnsdorf möglich sein muss und ich werde mich weiter dafür einsetzen.“

Sicherheitstechnische Bedenken bei ÖBB

Keinen Spielraum sehen die ÖBB. Pressesprecher Herbert Hofer: „Nach dem derzeitigen Stand wäre es nicht möglich, dort stehen zu bleiben, weil der integrierte Taktfahrplan, der europaweit gilt, es nicht vorsieht, auf verschiedenen Bahnhöfen die eine oder andere Minute einzusparen – das geht aus gesetzlichen, sicherheitstechnischen Gründen gar nicht.“

Verhärtete Positionen also – ob ein Kompromiß gefunden wird, wird demnächst ein Gespräch wischen dem ÖBB-Generaldirektor und dem Kärntner Verkehrslandesrat zeigen.