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Gericht

Causa Seenkauf: Dörfler „wusste von nichts“

Der Prozess rund um den überteuerten Seenankauf aus dem Jahr 2007 ist am Donnerstag fortgesetzt worden. Laut Anklage soll der damalige Landeshauptmann Jörg Haider mehr als 600.000 Euro Bestechungsgeld kassiert haben. Vier Zeugen, darunter Gerhard Dörfler, wollen davon nichts gewusst haben.

Liegenschaften am Ossiacher See und dem Maltschacher See sowie das Seehotel Hafnersee wurden im Jahr 2007 um 43 Millionen Euro gekauft – um 20 Millionen zu teuer, wie später ein Gutachter bewertete. Verkauft wurden die Grundstücke von ÖGB und BAWAG. Der Vorstand einer zwischengeschalteten Immobiliengesellschaft und ein ÖGB Finanzchef müssen sich wegen Untreue, schwerem Betrug und Bestechung vor einem Schöffensenat verantworten – mehr dazu in Erste Zeugen im Prozess um Seenkauf.

Causa Seenkauf: Dörfler im Zeugenstand

Am Landesgericht Klagenfurt ist der Prozess rund um den überteuerten Seenankauf des Landes Kärnten aus dem Jahr 2007 fortgesetzt worden.

Dörfler: Von Zahlungen nichts gewusst

Vier Zeugen sagten am Donnerstag übereinstimmend aus, sie hätten keinerlei Kenntnis von Schmiergeldzahlungen an Jörg Haider. Haiders Nachfolger Gerhard Dörfler war 2007 in der Regierung und gleichzeitig Finanzreferent des BZÖ. Vor Gericht sagte er, er habe von Zahlungen nichts gewusst und hätte derartiges sicher nicht mitgetragen. Er habe nie Kenntnis von Geldfluss „an Jörg Haider oder den lieben Gott gehabt“, so Dörfler. Der Seenkauf sei ein großes Projekt mit Priorität gewesen, auch um Arbeitsplätze zu erhalten.

Foglar: Provisionen an Haider nie Thema

Der frühere ÖGB-Vorstand, Erich Foglar sagte, Provisionen an Jörg Haider seien im ÖGB nie Thema gewesen, die Freude über Haiders Interesse am Kauf sei auch nicht sehr groß gewesen. Auch zwei weitere Zeugen, ein Steuerberater und ein Immobilienhändler sagten aus, sie hätten davon nichts gewusst. Ende Februar wird der Prozess fortgesetzt, unter anderem mit der Befragung des früheren Finanzreferenten Harald Dobernig.