2007 hatte das Land Kärnten unter dem damaligen Landeshauptmann Jörg Haider dem ÖGB mehrere Immobilien und Seen um 43 Millionen Euro abgekauft. Darunter befand sich auch ein Feriendorf am Ossiacher See – mehr dazu in Causa Seenkauf: Anklage rechtskräftig. In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Berichte von Versuchen, das in den 1970er Jahren erbaute Feriendorf samt fast 30.000 Quadratmeter Grund mit Seezugang wieder zu verkaufen.

Nur 4,7 Mio. Euro lukriert
Laut „Gewinn“ erhielt nach einer europaweiten Ausschreibung die GPH Real Estate aus Wien nun den Zuschlag für die Liegenschaft. Der Kaufpreis für die veraltete Anlage betrug nur 4,7 Millionen Euro, allerdings verpflichtet sich die GPH Real Estate zu Investitionen in Höhe von 23,4 Millionen Euro.

Suiten und Apartments geplant
„Durch die beachtlich hohe Investition wird die Attraktivität der doch sehr in die Jahre gekommene Hotelanlage erheblich gesteigert. Wir gehen davon aus, dass dieser Betrieb damit wieder zu einem Leitbetrieb am Ossiacher See wird. Nicht nur vor dem Hintergrund einer ohne Verkauf absehbaren Schließung des Hotelbetriebes konnte für den Tourismus in Kärnten eine gute Lösung gefunden werden“, sagte Reinhard Zechner, Geschäftsführer der Seeliegenschaftgesellschaft des Landes, gegenüber dem Magazin.
Wie GPH Real Estate-Eigentümer Pinchas Gadilov gegenüber „Gewinn“ erklärte, sind Hotelsuiten und eine Apartmentanlage für Kurzzeitvermietung geplant. Derzeit läuft ein Architekturwettbewerb: „Ein Großteil der Anlage wird aus wirtschaftlichen Gründen abgetragen und völlig neu und modern gebaut.“

FPÖ: „Geheimverkauf am Ossiacher See“
Die FPÖ reagierte am Mittwoch auf den Verkauf des Feriendorfes und sprach von einem „Geheimverkauf am Ossiacher See“. FPÖ-Chef Gernot Darmann sagte, nachhaltige und vernünftige Projekte und Investitionen in Kärnten seien jedenfalls zu begrüßen, jedoch sei Transparenz bei öffentlichen Verkäufen in dieser Dimension unbedingt erforderlich.
„Die rot-schwarze Landesregierung ist dringend gefordert, den Kaufvertrag samt Bedingungen der Öffentlichkeit und dem Kärntner Landtag vorzulegen“, sagte Darmann.