Chronik

Luggegraben als Falle für Snowboarder

Immer wieder wird der Luggegraben oberhalb von Mallnitz im Skigebiet Ankogel zur Falle für Freerider. Sie geraten an einen Wasserfall und kommen nicht mehr weiter. Am Sonntag wurde wieder ein Snowboarder per Hubschrauber gerettet.

Erst vergangenen Donnerstag gingen im Skigebiet Ankogel drei Lawinen ab, ausgelöst von Wintersportlern im freien Gelände. Bei der Suche nach möglichen Verschütteten fuhren wieder Freerider in die gefährdeten Hänge ein und brachten die rund 100 Helfer in Gefahr – mehr dazu in Nach Lawinen: Ruf nach Gesetzesänderung. Drei Tage später nun die Bergung eines verirrten Snowboarders.

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Polizeihubschrauber im Einsatzgebiet
Bergrettung
Hubschrauber landet
Anseilen am Helikopter
Bergrettung
Anseilen am Polizeihelikopter
Bergrettung und Polizeihubschrauber
Bergrettung
Polizeihubschrauber und Bergrettungswagen am Einsatzort

Der 31-jährige Slowake wollte über den Graben ins Seebachtal abfahren, fuhr sich aber vor dem steil abfallenden Luggewasserfall fest und kam nicht mehr los.

Selbst Retter gerufen

Walter Huber von der Mallnitzer Bergettung sagte gegenüber dem ORF, der Mann habe die Retter alarmiert und gesagt, er komme nicht mehr weiter. Zum Glück sei er rechtzeitig stehengeblieben, so Huber. Der Polizeihubschrauber Libelle aus Klagenfurt wurde gerufen.

Rettung eines Snowboarders

Das Video der Bergrettung zeigt, wie der Snowboarder, am Seil hängend, ausgeflogen wird. Bei der steilen Felswand war seine Fahrt zu Ende.

Pilot Klaus Jäger flog zum Snowboarder, der weder vor noch zurück konnte. Der Versuch, mit Snowboardschuhen abzusteigen, wäre lebensgefährlich. Unter der Maschine am Seil arbeitete Alpinpolizist Manfred Steinwender. Es gelang trotz des starken Windes, zum gestrandeten Wintersportler zu kommen und ihn ins Tal zu bringen. Die Einsätze für die Ehrenamtlichen aus Mallnitz häufen sich. Die Rucksäcke seien immer gepackt, so Huber.

Bereits Tote an der Stelle

Bereits 2012 und auch im März 2018 gab es das gleiche Bild. Damals schaffte es die Hubschraubermannschaft beim letzten Licht des Tages, einen Snowboarder von der gleichen Stelle zu retten. Bergretter Huber kennt aber Fälle, die nicht so glimpflich endeten, es habe an dieser Stelle schon Tote gegeben. An der Bergung waren 15 Mitglieder der Bergrettung Mallnitz, zwei Mitglieder der Alpinpolizei Spittal/Drau und der Polizeihubschrauber beteiligt.

Rettung auch in Karawanken

Auch auf dem Kahlkogel in den Karawanken blieb am Sonntag eine Personen stecken. Villacher Bergretter und die Bergrettung aus Slowenien wurden informiert, die Slowenen retteten den Wintersportler.