ÖAMTC Hubschrauber schwebt ober Helfern
Roland Rauter
Roland Rauter
Chronik

Nach Lawinen: Skigebiet wieder offen

Nach den drei Lawinenabgängen im Ankogelgebiet am Donnerstag haben die Einsatzkräfte stundenlang nach möglichen Verschütteten gesucht. Weil niemand gefunden werden konnte und es auch keine Vermisstenanzeige gab, wurde die Suche eingestellt. Das Skigebiet war am Freitag wieder geöffnet.

Der Einsatz wurde um 20.36 Uhr beendet, hieß es Donnerstagabend. 220 Einsatzkräfte hatten den ganzen Tag über nach möglichen Verschütteten gesucht. Gegen Abend wurden dann Spezialscheinwerfer eingesetzt, um die Suche fortsetzen zu können.

Skifahrer wurden von Lawine mitgerissen

Die erste Lawine wurden von vier Skifahrern im freien Gelände ausgelöst. Die drei Slowenen und ein bis dato unbekannter Variantenfahrer unternahmen mit Notfallausrüstung und Lawinenrucksack eine Abfahrt in der Nähe des Alten Hannoverhauses. Ein 58-jähriger Mann aus Slowenien fuhr als Erster in den ca. 35 Grad steilen Hang ein und löste ein 100 mal 400 Meter langes Schneebrett aus, das auch die anderen mitriss.

Fotostrecke mit 6 Bildern

Schneebrett von oben
Alpinpolizei
Eine der drei Lawinen verschüttete einen Teil der Schipiste
Suche nach Verschütteten
Alpinpolizei
Die Suchmannschaften durchsuchten den gesamten Lawinenkegel – Zentimeter für Zentimeter
Suchmannschaft beim Schneebrett
Alpinpolizei
220 Einsatzkräfte standen am Donnerstag stundenlang im Einsatz
Ankogel Webcam
https://gletscher.megacam.at/webcam/ankogel-nord/
Die Spuren von den Freeridern im Ankogelgebiet
ÖAMTC Hubschrauber schwebt ober Helfern
Roland Rauter
Niemand wurde bei den drei Lawinenabgängen verletzt
Lawinenabgang Suchaktion in der Nacht
Roland Rauter
Für die Suche in der Dunkelheit mussten Spezialscheinwerfer aufgestellt werden

Alle blieben unverletzt

Zwei der Skifahrer wurden nur teilweise verschüttet, ihr Lawinenairbag wurde ausgelöst. Ein Skifahrer blieb auf der Oberfläche, die vierte Person wurde laut Polizei nicht von der Lawine erfasst. Alle Beteiligten konnten sich teilweise selbst befreien oder wurden von ihren Freunden ausgegraben. Alle blieben unverletzt.

Eine Lawine verschüttete die Piste

Während sich die Beteiligten noch am Lawinenkegel befanden, löste sich ein weiteres Schneebrett. Dieses dürfte vermutlich von einem unbekannten Freerider ausgelöst worden sein. Danach ging am Gegenhang eine weitere Lawine ab, die laut Polizei ebenfalls auch von drei Variantenfahrern ausgelöst wurde.

Einsatz auf dem Ankogel

Video von Roland Rauter

Diese dritte Lawine verschüttete einen Teil der Piste. Das Skigebiet wurde daraufhin teilweise gesperrt. Weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich Skifahrer auf der Piste befunden hatten, wurden die gesamten Einsatzkräfte zur Absuche des Lawinenkegels verlegt.

Auch das Bundesheer wurde angefordert

Der Polizeihubschrauber Libelle, der Notarzthubschrauber C7 und mehrere Ortsstellen der Bergrettung Oberkärnten sowie die Alpine Einsatzgruppe Spittal/Drau standen im Einsatz. Auch das Bundesheer wurde angefordert.

Suche nach Verschütteten
Alpinpolizei
Suche nach Vermissten

Lawinensituation bleibt gefährlich

Erst nach Stunden wurde der Einsatz beendet. Es konnten keine weiteren Personen gefunden werden, hieß es. Es liege auch keine passende Abgängigkeitsanzeige vor. Die Lage im Skigebiet dürfte sich am Freitag entspannt haben. Die Lawinensituation in der Ankogelgruppe bleibe laut Lawinenwarndienst aber „erheblich“. Das Skigebiet wurde am Freitag wieder für Skifahrer freigegeben.