Lawinenwarnschild mit Absperrschranken in den Bergen bei Schnee und Nebel
ORF.at/Günther Rosenberger
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Lifestyle

Freerider: Über Lawinengefahr informieren

Das strahlende Winterwetter lockt derzeit viele Wintersportler auf die Pisten. Doch viele sind auch abseits davon unterwegs. Derzeit herrscht in den Hohen Tauern Lawinenwarnstufe 3 auf der fünfstufigen Skala, das bedeutete „erhebliche“ Gefahr.

Erst ab Warnstufe 5 ist der Wintersport im freien Gelände zu unterlassen. Aber auch bei Stufe drei können Lawinen schon durch eine geringe Zusatzbelastung ausgelöst werden. Wer trotzdem abseits der präparierten Piste sicher unterwegs sein will, muss sich laut Wilfried Ertl, dem Leiter des Lawinenwarndienstes in Kärnten, über die Zusammensetzung der Schneedecke informieren: „Nicht nur den weißen Hang sehen, sondern nachdenken, wie ist die Schneedecke dort aufgebaut.“

Täglicher Lawinenlagebericht

Derzeit liegt in den gefährdeten Gebieten eine Neuschneeschicht, die eine schlechte Bindung zur alten Schneedecke hat und sehr leicht abgetreten werden kann. Betroffen sind die Gebiete in den Hohen Tauern und im Westen Kärntens. Sonst herrscht generell Warnstufe 2, mäßige Gefahr. In den Bergen im Osten, wo wenig Schnee liegt, herrscht geringe Gefahr. Die genaue Einschätzung der Experten sollte von Wintersportlern, die ins freie Gelände wollen, gelesen werden.

Lawinenabgang Suchaktion in der Nacht
Roland Rauter
Am Ankogel wurde niemand verschüttet, der Aufwand für die Einsatzkräfte war dennoch enorm

Der tägliche Bericht ist in der Lawinengefahrenprognose im Internet nach zu lesen. Es gibt auch immer Experten vor Ort, sagte Ertl: „Dann habe ich die Möglichkeit, das Liftpersonal zu fragen, die dort täglich unterwegs sind, die Sprengmaßnahmen und Absicherungen machen.“ Zudem gibt es ja auch Skigebiete, die nicht-präparierte Pisten extra für Freerider anbieten.

Derzeit sollten bei erheblicher Gefahr keine Hänge befahren werden, die steiler als 35 Grad sind. Die Hänge im Ankogelgebiet, von denen am Donnerstag mehrere Lawinen abgetreten wurden, haben eine Steilheit von bis zu 40 Grad.

Die europäischen Warnstufen

Stufe 1: Eine Lawinenauslösung ist nur bei großer Zusatzbelastung an sehr wenigen, extremen Steilhängen möglich.

Stufe 2 mäßig: Eine Lawinenauslösung ist bei großer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich.

Stufe 3 erheblich: Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Steilhänge und Hangexpositionen möglichst meiden.

Stufe 4 groß: Eine Lawinenauslösung ist bereits bei geringer Zusatzbelastung vor allem an den angegebenen Steilhängen wahrscheinlich. Spontan sind viele mittlere, mehrfach auch große Lawinen möglich. An vielen Steilhängen ist die Schneedecke nur schwach gefestigt.

Stufe 5 sehr groß: Spontan sind zahlreiche große Lawinen, auch in mäßig steilem Gelände, zu erwarten. Die Schneedecke ist allgemein schwach verfestigt und instabil. Man sollte auf Touren verzichten. (Quelle Wikipedia).