Hof in Feldkirchen von außen
ORF
ORF
Gericht

Tierquälerei: Diversion für Landwirt

Einem Landwirt, der auf seinem Hof bei Feldkirchen 21 Kühe verhungern hat lassen, hat das Gericht eine Diversion angeboten. Der Landwirt hat sich bereit erklärt, insgesamt 1.900 Euro zu bezahlen, die Staatsanwaltschaft gab noch keine Erklärung ab, damit ist die Diversion noch nicht fix.

„Mir ist alles zuviel geworden“, sagte der Angeklagte am Dienstag vor Richterin Ute Lambauer. Im Winter sei die Wasserleitung zum Kuhstall eingefroren, er habe den Tieren das Wasser in Kübeln gebracht, aber nicht genug. Futter hätten die Tiere gehabt, sagt der Angeklagte, – aber offensichtlich zu wenig, erwidert die Richterin.

Der angeklagte Landwirt verpixelt im Gerichtssaal
ORF
Der Landwirt im Gerichtssaal

Rinder verhungert

Laut Obduktionsbericht verhungerten die Kühe und Kälber. Im Frühjahr habe er sich eingestanden, dass er ein Alkoholproblem habe, sagte der Bauer vor Gericht. Er habe seinen Führerschein abgegeben und sich ins Krankenhaus einweisen lassen. Seit seiner Entlassung sei er trocken, beteuerte der Angeklagte. Der Psychiatrische Gutachter erläuterte, als die ersten Kühe verendeten, habe der Mann nicht mehr entsprechend reagieren können, er habe sich in einer Abwärtsspirale befunden.

1.900 Euro Geldstrafe

Der Angeklagte gestand, zuletzt mehrere Wochen neben den bereits toten Kühen gelebt zu haben. Er werde keine Tiere mehr halten, beteuerte er, sondern den Hof verpachten. Die Bezirkshauptmannschaft Feldkirchen sprach unmittelbar nach Bekanntwerden des Falles ein unbefristetes Tierhalteverbot aus. Das Gerichtsverfahren gegen den Mann wird eingestellt, wenn die Staatsanwaltschaft einverstanden ist und wenn der Angeklagte binnen sechs Monaten 1.000 Euro plus 900 Verfahrenskosten bezahlt.