Sankt Veiter Schnellstraße
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Verkehr

Regierung drängt auf S37/B317-Ausbau

Die Landesregierung hat bei ihrer Sitzung am Dienstag erneut auf den Vollausbau der B317 von St. Veit bis zur steirischen Landesgrenze gedrängt. Die Straße gehört zu den gefährlichsten Kärntens. Doch das Land kann den Ausbau weder beschließen, noch allein bezahlen, das geht nur mit der ASFINAG.

Immer wieder kommt es hier zu schweren Unfällen: Der letzte passierte am Dienstag, dem 24. September, ein Pkw-Lenker kam bei einem Frontalzusammenstoß mit einem Lkw ums Leben – mehr dazu in Tödlicher Unfall auf B317. Mitte August kamen drei Erwachsene und ein neunjähriges Mädchen ums Leben. Eine Mittelabtrennung der vierspurigen Straße hätten die Frontalzusammenstöße vermutlich verhindern können.

84 Mio. Euro zurückgelegt

84 Millionen Euro an Rücklagen hat die ASFINAG seit Jahren für den Ausbau der S37 reserviert, aber nur für den Abschnitt von Klagenfurt nach St. Veit. Die Straße soll nach einer jahrelangen Verfahrensdauer für die Errichtung einer Mittelleitschiene verbreitert werden, um Frontalzusammenstöße oder ein Umkehren auf der Schnellstraße nicht mehr zuzulassen.

Gleich gefährlich ist aber auch der Abschnitt von St. Veit bis zur kärntnerisch-steirischen Landesgrenze. Hier will die ASFINAG aber nicht zuständig sein, immerhin darf sie dort nach einer Intervention des Landes auch keine Maut kassieren. Straßenbaureferent Martin Gruber (ÖVP) nahm nun aber die Verhandlungen mit der ASFINAG wieder auf. 220 Millionen Euro würde der Gesamtausbau einer durchgehenden vierspurigen Straße samt Mittelleitschiene kosten – zuviel für das Land, so Gruber.

Zwei Varianten ausgearbeitet

Im Oktober werden ASFINAG-Vertreter darüber mit dem Land in Kärnten verhandeln. Für diese Verhandlungen ließ Gruber zwei Alternativen bis zum Vollausbau der B317 ausarbeiten: „Die Variante eins wäre, dass wir eine Fahrspur zugunsten einer Mitteltrennung mit Betonelementen aufgeben. Abwechselnd hätte man in Fahrtrichtung Norden bzw. Süden eine oder zwei Fahrspuren, damit Überholvorgänge möglich sind.“ Die zweite Variante wäre es, die vier Spuren zu erhalten, aber nur eine kleinere Mitteltrennung mit Stahlleitwand zu erreichten. Dies würde mit Sicherheit ein Überholverbot für Lkws nach sich ziehen, so Gruber. Außerdem würde es eine Geschwindigkeitsgbeschränkung für Pkws auf 80 Km/h bedeuten.

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erinnerte daran, dass er den Ausbau der B317 bereits der amtierenden Bundeskanzlerin Bierlein als vordringliches Anliegen Kärntens genannt habe. Die künftigen Nationalratsabgeordneten Kärntens sollten, egal welcher Partei, die Interessen in dieser Angelegenheit vertreten, findet Kaiser.