Politik

„Talente für Kärnten“: Lehrlinge aus Spanien

Das Land startet ein Pilotprojekt unter dem Titel „Talente für Kärnten“. Arbeitslose Jugendliche aus Spanien sollen in ihrer Heimat ein Jahr lang Deutsch lernen und dann in Kärnten – in Mangelberufen, in denen Betriebe dringend Fachkräfte suchen – eine Lehre machen.

Von diesem Projekt sollen letztlich alle Seiten profitieren, hieß es am Dienstag nach der gestrigen Regierungssitzung, in der das Pilotprojekt beschlossen wurde. In Spanien ist aktuell jeder dritte Jugendliche zwischen 15 und 24 arbeitslos, nur in Griechenland ist die Jugendarbeitslosigkeit noch höher. Kärnten starte nun ein „Solidaritätsprojekt“, sagte Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ).

75 Jugendliche aus Spanien werden erwartet

75 arbeitslose Jugendliche aus Spanien sollen demnach ein Jahr lang in ihrer Heimat Deutsch lernen. Sind ihre Sprachkenntnisse gut genug, sollen sie anschließend in Kärnten eine Lehre beginnen und zwar in den Bereichen Gastronomie, Mechatronik, Elektrotechnik und Holztechnik. Das sind Berufe, in denen viele Betriebe händeringend Fachkräfte suchen.

Das Pilotprojekt soll Unternehmen in der karnischen Region, im Raum Spittal, Villach und Wörthersee zugute kommen. Wegen niedriger Geburtenraten und geringem Andrang bei Lehrstellen würden diese derzeit zu wenige junge Mitarbeiter finden.

Vorteil für Jugendliche und Betriebe

Letztlich sollten alle Seiten davon profitieren, sagte LH Kaiser. „Das sind Jugendliche, die in ihrem Heimatland arbeitslos sind. Der Spracherwerb ist der erste Schritt, mit der Lehrausbildung in Kärnten haben sie eine berufliche Qualifikation. Es ist ein Vorteil für unsere Gastronomie und unsere Betriebe. Sie bekommen zusätzliches Personal. Und es ist eine Stärkung des Standortes Kärnten in Mangelberufen.“

Als Vorbild nannte Kaiser ein Projekt in Trofaiach in der Steiermark, bei dem jugendliche Flüchtlinge zu Fachkräften für Bau und Gastronomie ausgebildet werden. Dort gebe es sehr positive Erfahrungen und eine niedrige Ausfallsquote.