Landesgericht Klagenfurt außen im Sommer
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Gericht

Intensive Prozesswoche am Gericht

In der kommenden Wochen werden am Landesgericht Klagenfurt und am Bezirksgericht Villach einige Aufsehen erregende Prozesse verhandelt. So stehen etwa zwei Unterkärntner vor Gericht, weil sie Schusswaffen und Kriegsmaterial an einen neapolitanischen Mafiaclan verkauft haben sollen.

Weiters muss sich der ehemalige KTZ Eigentümer Dietmar Wassermann wegen grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen verantworten und am Montag wird in Villach der Fall eines tödlichen Badeunfalls vor einem Jahr am Faakersee verhandelt.

Kind ertrank im Faaker See

Vor dem Bezirksgericht Villach müssen sich die Eltern des ertrunkenen Kindes, eine Mitarbeiterin der Badeaufsicht und der Badbetreiber verantworten. Die Anklage wirft ihnen fahrlässige Tötung vor. Zu dem Unglück war es im Juni des Vorjahres gekommen. Die Eltern sind mit dem sechs Jahre alten Buben in einem Strandbad am Faakersee. Plötzlich war der Bub weg und es begann eine großangelegte Suchaktion. Taucher fanden den reglosen Körper des Buben erst nach einer Stunde 20 Meter vom Ufer entfernt in acht Metern Tiefe. Das Kind starb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Waffen an die Mafia verkauft

Am Donnerstag stehen zwei Unterkärntner vor einem Schöffensenat am Landesgericht Klagenfurt. Sie sollen in Völkermarkt in den Jahren 2011 bis 2018 insgesamt 820 Schusswaffen sowie Kriegsmaterial und Maschinengewehre an einen neapolitanischen Mafiaclan ausgeführt bzw. auszuführen versucht und verkauft zu haben. Angeklagt sind die Vergehen nach dem Kriegsmaterialgesetz und das Verbrechen der Kriminellen Organisation das einen Strafrahmen von sechs Monaten bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe vorsieht.

Den beiden Angeklagten wird zur Last gelegt, dass sie dabei ihr bestehendes Waffengewerbe genutzt haben, und so über Bezugsquellen die Waffen gekauft haben. Dann sollen sie die Lieferantenrechnungen vernichtet und sämtliche Seriennummern ausgefräst haben, bevor sie die Waffen schließlich weiterverkauft haben.

Anklage: Fast eine Mio. Euro Schaden

Am Freitag steht schließlich der ehemalige Eigentümer der Kärntner Tageszeitung, Dietmar Wassermann vor Gericht und muss sich wegen groß fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen verantworten. Der Strafrahmen umfasst eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr. Fast eine Million Euro Schaden soll Wassermann verursacht haben.