Chronik

Ex-„KTZ“-Eigentümer wieder vor Gericht

Der ehemalige Eigentümer der „Kärntner Tageszeitung“ („KTZ“), Dietmar Wassermann, wird sich für die Millionenpleite der „KTZ“ vor Gericht verantworten müssen. Die Staatsanwaltschaft Klagenfurt wirft dem 58-Jährigen grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen vor.

Die „Kärntner Tageszeitung“ war 2014 in Konkurs gegangen. Ihr letzter Eigentümer, Wassermann, hatte sich kurz zuvor abgesetzt, weil er nach Deutschland ausgeliefert werden sollte. Dort wurde er des Mehrwertsteuerbetrugs in Millionenhöhe beschuldigt. Wassermann tauchte unter, er wurde erst im Oktober 2017 geschnappt und schließlich nach Deutschland ausgeliefert, wo er drei Jahre Gefängnis wegen Steuerhinterziehung ausfasste.

Er beantragte, seine Haft in Österreich verbüßen zu dürfen, dem wurde stattgegeben. Seither sitzt er in der Justizanstalt Klagenfurt. Staatsanwalt Helmut Jamnig ermittelte im Zusammenhang mit dem Zeitungskonkurs unter anderem wegen schweren Betrugs. Wassermanns Anwalt Michael Sommer erklärte in der „Kronen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe): „Anfangs stand Millionenbetrug im Raum; dabei hat mein Mandant selbst viel Geld verloren. Übrig blieb letztlich nur die grob fahrlässige Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen.“ Fast eine Million Euro Schaden soll Wassermann verursacht haben. Die Strafdrohung beträgt maximal ein Jahr. Prozesstermin gibt es noch keinen.