Diözesanadministrator Engelbert Guggenberger
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Religion

Guggenberger-Ablöse: Unterschriftenaktion

Die Katholische Aktion Kärnten (KA) ist am Samstagabend mit einer Unterschriftenaktion online gegangen. Grund seien die aktuellen Vorkommnisse in der Kirche, allen voran die Ablöse Engelbert Guggenbergers als Diözesanadministrator. Viele Gläubige seien irritiert und verärgert, hieß es in einer Aussendung.

Die Katholische Aktion spricht in der Aussendung am Samstagabend von einem „unverständliche Eingreifen in die Autonomie unserer Diözese von Seiten vatikanischer Behörden“, das wieder zu großer Verunsicherung geführt habe. Viele Gläubige seien irritiert und verärgert und würden sich überlegen, aus der Kirche auszutreten, kritisiert die KA. Für andere sei „das Maß an Erträglichkeit fortlaufender Kirchenskandale voll“, sie würden sich nach Ruhe und einer „gegenwärtigen und an der Zukunft orientierten Kirche“ sehnen.

Für gute Zukunft der katholischen Kirche

Mit der Unterschriftenaktion will die KA die Stimmen, der verunsicherten Katholiken bündeln, um sie dem Nuntius als Vertreter des Vatikans in Österreich zukommen zu lassen. „Wir laden alle Menschen im Land ein, sich dieser Aktion anzuschließen und sich damit in konstruktiver Weise für eine gute Zukunft der Katholischen Kirche in Kärnten einzusetzen“, heißt es in der Aussendung.

Die Katholische Aktion Kärnten (KA): Die Katholische Aktion ist die offizielle Laienorganisation der Katholischen Kirche Kärnten/Katoliška Cerkev Koroška. Sie versteht sich als Sprachrohr der Katholiken im Dialog mit der kirchlichen Hierarchie.

Mit der Unterschriftenaktion soll an Rom appelliert werden, heißt es in der Aussendung der Kathoolischen Aktion. „Wir erwarten eine dem 21. Jahrhundert Rechnung tragende und aufrichtige Klärung der Vorgänge der vergangenen Jahre, damit ehebaldigst wieder Ruhe in die Glaubensgemeinschaft einkehren kann.“ Das Wohl der Diözese müsse bei jeder Entscheidung oberster Maßstab sein. Außerdem werde gefordert, dass jede künftige Entscheidung nachvollziehbar und für alle Gläubigen verständlich transportiert werde. Christliches Handeln bedeute auch demütigen und verantwortungsvollen Umgang mit Macht und entsprechende Kontrollmechanismen ein, heißt es in der Aussendung weiter. Die Unterschriftenaktion läuft bis 31. Juli. Die Listen sollen dann dem Nuntius, als Vertreter des Vatikans in Österreich, übergeben werden.

Gebet am Montag, Proteste am Mittwoch

Proteste kündigte auch schon die Belegschaft der Diözese an. Betriebsrats-Vorsitzender Gabriel Stabentheiner sagte, es gebe in weiten Teilen der Belegschaft keine Bereitschaft, stillschweigend abzuwarten. "Man hat sich dazu entschlosen, am Mittwoch eine Solidaritätskundgebung für Engelbert Guggenberger abzuhalten. Diese Kundgebung soll um 18.00 Uhr vor dem Dom in Klagenfurt statt finden.

Schon am Montag laden die Priester der Diözese Gurk zu einer gemeinsamer Vesper, einem Abendgebet, mit Dompropst Engelbert Guggenberger im Klagenfurter Dom. Damit solle ein Zeichen der Gemeinschaft, der Solidarität und des Dankes an Dompropst Guggenberger gesetzt werden, hieß es in einer Aussendung. Zugleich diene das Gebet "der Bitte für eine gute Zukunft der Diözese in konstruktiver und wertschätzender Zusammenarbeit mit dem Apostolischen Administrator Werner Freistetter.