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Politik

Niedrige Wahlbeteiligung in Klagenfurt

Seit Montagvormittag werden in Klagenfurt noch die mehr als 10.000 Stimmen der Wahlkarten ausgezählt. Fest steht, dass es zu einer Stichwahl zwischen der amtierenden Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) und Christian Scheider (Team Kärnten) kommen wird. Die Wahlbeteiligung war historisch niedrig.

Gerade einmal 40 Prozent der Wahlberechtigten wählten am Sonntag, also rund 33.000 Klagenfurterinnen und Klagenfurter von mehr als 81.000 Wahlberechtigten der 100.000-Einwohner-Stadt. Dazu kommen noch etwas mehr als 10.000 Wahlkartenstimmen aus der Briefwahl, die erst am Montag ausgezählt werden.

Was die Bürgerinnen und Bürger denken

Damit wird die Wahlbeteiligung dann auf knapp über 50 Prozent steigen. Es handelt sich um eine noch nie dagewesene niedrige Wahlbeteiligung für die Landeshauptstadt bei einer Bürgermeister- und Gemeinderatswahl.

Sendungshinweis:

Radio Kärnten Mittagsjournal; 1.3.2021

Auswirkungen auf absolute Zahlen

Das wirkt sich auch massiv auf die absoluten Stimmen für die einzelnen Parteien und deren Spitzenkandidaten aus: Die SPÖ erzielte beim vorläufigen Endergebnis ohne Wahlkarten, die noch einige tausend Stimmen bringen sollten, die Stimmen von nicht einmal mehr 10.000 Wählerinnen und Wählern.

Entsprechend geringer fielen die Stimmen für die anderen Parteien aus. Die ÖVP schaffte es am Sonntag auf rund 4.700 Stimmen; die Freiheitlichen auf rund 3.600 Stimmen; die Grünen fielen unter 3.000 Stimmen. Das Team Kärnten als zweitstärkste Fraktion erreichte immerhin knapp 7.900 Stimmen.

Rund zehn Prozent der Wählerstimmen für SPÖ

Geht man von 81.000 Wahlberechtigten aus, gaben gerade einmal zehn Prozent der Wähler ihre Stimme der stärksten Fraktion, der SPÖ. Alle anderen Parteien erzielten ein einstelliges Ergebnis – kein gutes Zeichen für eine lebendige Demokratie.

Die Stadtpolitik wird sich in den nächsten Jahren also ganz unabhängig davon, wie das Wahlergebnis am Montagabend nach Auszählung der Briefwahlstimmen aussieht, überlegen müssen, wie sie die Bürgerinnen und Bürger wieder besser ansprechen und in der Folge auch zu den Wahlurnen bringen kann.