Hilfstransporter
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Soziales

Villacher Ukraine-Hilfe kommt an

Es ist eines der längsten und erfolgreichsten privaten Spendenprojekte in Villach: Die Ukraine Hilfe rund um den Villacher Andreas Kuchler, die es seit 30 Jahren gibt. Bis zum Ukraine-Krieg waren jedes Jahr zwei bis drei Lkw-Transporte mit je 15 Tonnen Hilfsgütern unterwegs. Jetzt sind es wesentlich mehr, dringend benötigte Hilfe, die auch ankommt.

Seit Kriegsbeginn starteten 35 Lkw-Transporte von Villach aus in Richtung Ukraine, einer davon Mitte April. Die Hilfsgüter wurden in Bojarka, 26 Kilometer südwestlich von Kiew, abgeladen. Vor Ort sind Hilfsorganisationen zuständig dafür, dass alles gerecht und korrekt abläuft. Handy-Videos zeigen, dass die Hilfstransporte aus Villach auch dort landen, wo sie gebraucht werden. „Wir brauchen die Rollstühle und Rollatoren dringend für unsere Soldaten, die in der Rehabilitation mit schweren Verletzungen zu kämpfen haben. “, so Yulia Apostolova von der Organisation "Sicherheit der Gemeinschaft.

Ukraine Hilfe kommt an

Kuchler: „Jeder Knopf wird gebraucht“

Viele Videos enthalten auch Dankesbotschaften: „Das ist der zweite Lkw in diesem Monat, wir sind allen sehr dankbar, die zu dieser guten Sache beitragen“, so Natascha Shydenko von der Organisation „Zukunft in den Händen“. Nach dem Überfall Russlands am 24. Februar 2022 befindet sich die Ukraine im dritten Kriegsjahr. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Deshalb wird in der Hauptfeuerwache Villach intensiv weiter gesammelt. „Was momentan sehr gefragt ist, sind haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel, medizinische Artikel, natürlich Schuhe, Textilien oder auch Gehhilfen. Momentan wird jeder Knopf gebraucht“, so Ukraine-Hilfe Organisator Andreas Kuchler.

Güter vor Ort
Ukraine-Hilfe
Die Hilfsgüter aus Villach werden in der Ukraine dringend gebraucht

Ukrainer helfen mit

Ukrainer, die seit Jahren in Villach leben, helfen ebenfalls mit, dass die Hilfstransporte ankommen. „Es ist eine schwierige Situation, du musst jeden Tag Angst um deine Angehörigen haben. Meine Mutter ist 81 Jahre alt und will mich sehen, aber es geht nicht. Die psychische Verarbeitung ist schwer“, so Anton Kalinitch, der seit 24 Jahren in Villach lebt.

Auch Inna Dukic lebt seit neun Jahren in der Draustadt und hilft mit. „Ich weiß, dass es wichtig ist, beispielsweise in Krankenhäusern, wenn verwundete Soldaten kommen. Sie brauchen Kleidung, weil sie nichts zum Umziehen haben.“

Anton Kalinitch
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Anton Kalinitch wohnt seit 24 Jahren in Villach

Stadt und Feuerwehr als Partner

Neben der Stadt Villach ist auch die Hauptfeuerwache ein wichtiger Partner der Ukraine-Hilfe. „Wir wissen aufgrund der Bilder, die zurückkommen, dass die Sachen tatsächlich ankommen. Wir bekommen Briefe, bei denen einen die Tränen kommen, wenn man sie durchliest. Man weiß, man hat die Güter hier aufgeladen und das hat in der Ukraine geholfen, auch wenn es nur eine warme Decke ist“, so Harald Geissler von der Hauptfeuerwache Villach. Bereits nächste Woche startet ein weiterer Hilfstransport von Villach aus in die Ukraine.