Strauße in Freigehege
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„Servus Srecno Ciao“

Straußenfarm in Magnano in Riveria

Der Strauß gilt als der größte Laufvogel der Welt, „Struzzo“ auf Italienisch. In Magnano in Riviera, in der Nähe von Tarcento, werden die Tiere seit fast 25 Jahren gezüchtet. Ihr Fleisch ist rot, fettarm und enthält Kalium und Magnesium. Eine bekämmlichere Alternative zu Rindfleisch.

170 Tiere leben auf der Farm von Michela Martina. Im Jahr 2000 spezialisierte sie sich auf die Straußenzucht. Für sie sind die Tiere faszinierend – nicht nur, weil sie dem Wetterfrosch Konkurrenz machen: „Sie spüren schon drei Tage vorher, wenn der Regen kommt. Wenn sie im Freigehege sind, hocken sie alle am Boden, auch wenn es noch pralle Sonne gibt. Das bedeutet, dass innerhalb der nächsten drei Tage der Regen kommt“, sagt Züchterin Martina.

Stauße
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Größte Eier der Welt

Von einem Straußenei kann eine ganze Familie satt werden. „Das sind die größten Eier der Welt, sie sind riesig. Man könnte sagen, dass ein Ei von 1,3 Kilogramm im Durchschnitt mit 20 Hühnereiern vergleichbar ist. Es gibt sogar noch viel größere Eier, die fast zwei Kilo wiegen.“

Servus Srecno Ciao vom 6. April 2024

Schlachtreif ist ein Strauß ab einem Jahr. Gut hundert Kilogramm bringen die ausgewachsenen Tiere dann auf die Waage. Übrig bleiben rund 35 Kilogramm an Fleisch, das Michela Martina direkt ab Hof zu verschiedenen Produkten verarbeitet: „Wir können alles damit machen: Gulasch, Steak, Roastbeef, Schmorbraten, Hackfleisch – es ist vielseitig einsetzbar. Sogar mit dem Hals kann man eine ausgezeichnete, leichte Brühe machen, da das Fleisch nicht fett ist.“

Größenvergleich Hühnerei und Straußenei
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Größenunterschied zwischen einem Hühner- und einem Straußenei

„Das Straußenfleisch gilt auch als eisenhaltig und kalorienarm. Es enthält Kalium und Magnesium, was andere Fleischsorten nicht haben. In Bezug auf den Eisengehalt ist es nach Pferdefleisch an zweiter Stelle.“

Sendungshinweis:

„Servus, Srecno, Ciao“, 6.4.24

Vielfältige Straußenspezialtitäten

Da Strauße kein Geflügel sind haben sie keine Salmonellen, man kann das Fleisch roh und medium gebraten essen. In Montenars ist ein Agriturismo auf die Zubereitung von Straußenfleisch spezialisiert. Das Fleisch ist sehr zart und sollte nur kurz gekocht oder angebraten werden. Als Vorspeise bereitet Küchenchef Kevin Ridolfi zum Beispiel ein Straußen-Tartare mit Kräuterbutter zu, gefolgt von Tagliatelle mit Straußen-Ragù mit Frico-Körbchen. Eine „Tagliata di struzzo“ auf Rucola-Bett bildet die Hauptspeise.

Wenn das Straußenfleisch dann auf den Teller kommt, sind viele Gäste zuerst überrascht, wenn sie rotes Fleisch serviert bekommen. „Normalerweise hat ja alle Geflügel weißes Fleisch. Sie glauben sie essen dann keinen Strauß, sondern ein ganz anderes Tier“, so Kevin Ridolfi.

Tartar Straußenfleisch
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Buchtipp: 111 Genüsse aus Friaul Julisch Venetien

Einer von zahlreichen Kulinarik-Tipps, die Gisela Hopfmüller und Franz Hlavac in ihrem mittlerweile siebenten Buch über unsere Nachbarregion präsentieren. Es liefert einen Überblick über Bekanntes – wie Polenta oder die friulanische Version des Verhackerten … aber auch so manche Überraschung.

„Das ist auch ein Beispiel dafür, dass es in Friaul nicht nur traditionelle, wunderbare Küche gibt, sondern dass sich da ja auch eine Menge weiterentwickelt. Also vor, ich weiß nicht, ein paar Jahren Strauße in Friaul, hätte ich da gesagt, na, was hat das mit Friaul zu tun? Inzwischen natürlich und da gibt es andere Dinge auch noch. Tradition dagegen seit immer schon das Eselfleisch und die Eselzüchter. Also solche Gegensätze trifft man ununterbrochen“, so Gisela Hopfmüller.

Gisela Hopfmüller
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Gisela Hopfmüller

Neu für sie und ihren Mann war etwa, obwohl sie schon mehr als 20 Jahre ihre Zweitwohnsitz im Friaul haben, sind die unglaublich vielen Latterie, also mit Käseerzeugungen: „Sie bieten eine Qualität, die wirklich ganz beachtlich ist.“

Buchcover „111 Genüsse in Friaul Julisch Venetien die man probiert haben muss“
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Es sind aber auch Raritäten, denen die beiden ehemaligen Journalisten auf der Spur sind. In Tarcento, im nordöstlichen Hügelland Friauls, entdeckten sie eine besondere Kirschensorte: Die „Ciliegia duracina di Tarcento“, auch Tarcentina genannt – mehr dazu in Ciliegina Duracina: Alte Kirschsorte aus Tarcento.