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Wirtschaft

Arbeitslosigkeit um 6,1 Prozent gestiegen

Die Wirtschaft schwächelt und das macht sich zunehmend auch am Kärntner Arbeitsmarkt bemerkbar. Die Zahl der Arbeitslosen inklusive Schulungsteilnehmer ist im Vergleich zum Vorjahr im April um 6,1 Prozent gestiegen, bei Jugendlichen unter 25 Jahren noch deutlich stärker. Das Arbeitsmarktservice (AMS) sieht noch keinen Grund zur Sorge.

19.834 Menschen haben in Kärnten derzeit keinen Job oder sitzen in einer Schulung des Arbeitsmarktservice. Ein Plus von 6,1 Prozent, verglichen mit dem April des Vorjahres. Steigende Zahlen, die den Kärntner AMS-Geschäftsführer Peter Wedenig aber noch nicht beunruhigen, wie er sagte: „Wenn man das im Österreich-Vergleich sieht, dann sind wir trotzdem das Bundesland mit der geringsten Zunahme. Österreichweit beträgt der Anstieg 11,1 Prozent. Das muss man noch mal differenzieren, denn die reinen Arbeitslosen sind in ganz Kärnten um nur 778 Personen gestiegen im Vergleich zum April des Vorjahres, das ist nicht sehr viel.“

Geringere Konsumlaune führt zu Anstieg im Handel

Die Gründe für das Plus seien vielfältig, mit einer Aufschlüsselung der Branchen aber recht klar zu durchschauen, so Wedenig. Den größten Zuwachs der Arbeitslosigkeit gebe es in den Bereichen Büro, Handel und Technische Berufe: „Im Handel hat das vielleicht auch ein wenig mit einer geringeren Konsumlaune zu tun. Auch im Bürobereich könnte der Grund sein, dass Betriebe aufgrund geringerer Nachfrage ihre Verwaltungsstellen weniger nachbesetzen.“

Hohe Jugendarbeitslosigkeit mit Plus 15,7 Prozent

Besonders stark ist das Plus bei der Jugendarbeitslosigkeit mit 15,7 Prozent. Denn: Jugendliche würden bei Sparprogrammen immer als erste abgebaut, so Wedenig. Deshalb werde in diesem Bereich stark investiert: „Wenn man sich die gesamten Maßnahmen für Jugendliche ansieht, dann geben wir doch rund 34 Prozent der Mittel, die wir im AMS Kärnten zur Verfügung haben, für jugendliche Maßnahmen aus. Das sind rund zwölf Millionen Euro.“

Die Konjunktur-Prognosen für das heurige Jahr verbessern sich Monat für Monat. Deshalb rechnet das AMS Kärnten mit einer positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt – zwar mit Schwankungen, aber mit einem ähnlichen Endergebnis wie im Vorjahr.

Team Kärnten: Arbeitsmarktdaten nicht schönreden

Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer warnte in Bezug auf die aktuellen Arbeitsmarktdaten davor, die aktuelle Entwicklung „schönzureden“: „Dass Kärnten im Österreichschnitt die geringste Zunahme bei der Arbeitslosigkeit aufweist, ist auch dem geschuldet, dass wir bereits auf einem hohen Niveau gestartet sind, nämlich mit der zweithöchsten Arbeitslosigkeit in Österreich.“

Man erlebe derzeit auch die „skurrile Situation, dass viele Betriebe keine Mitarbeiter finden, gleichzeitig aber die Arbeitslosigkeit ansteigt“. Einmal mehr werde damit deutlich, "welches Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt herrscht.“ Köfer sieht die Landesregierung in der Pflicht, wirkungsvolle Gegenmaßnahmen zu setzen.