Villacher Brauerei
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Wirtschaft

Unverständnis nach Brauereischließung

Die teilweise Schließung der Brauerei in Villach sorgt für Enttäuschung und Unverständnis. Die Produktion des Villacher Märzen wird nach Puntigam verlegt, was zur Kündigung oder Umsiedlung von 28 Mitarbeitern führt. Die Schließung könnte der Brauerei Hirt helfen, am Donnerstag wird dort eine neue Halle eröffnet.

Die Brauerei in Villach, ein Wahrzeichen der 160-jährigen Brautradition, steht vor einer teilweisen Schließung. Die Entscheidung des Eigentümers, der Brau Union, das Villacher Märzen künftig in Puntigam zu brauen, hat in der Draustadt für Kopfschütteln gesorgt. „Das gehört einfach dazu, das gibt’s seit 100 Jahren oder noch länger schon. Das Problem ist das Globalisieren. Die Brau Union macht halt Gewinn, wenn sie das tut“, sagte Robert Orasch. Andreas Oberndorfer ist auch um die Situation der Beteiligten besorgt: „Für die Beteiligten sicher nicht gut. Also, so wie sie es gesagt haben, entweder dort in Graz arbeiten oder keine Arbeit, das finde ich nicht richtig.“ Dieser Aussage schloss sich auch Hermine Zojer an.

Schließung Villacher Brauerei

Generell finden die Villacher Bürgerinnen und Bürger, dass die Schließung eine Katastrophe sei. „Das ist kein Villacher Bier und das Villacher wird vom Markt abkommen“, sagte Wolfgang Lauritsch.

„Traurig für Villacher Kirchtag“

Die Obfrau des Vereins Villacher Kirchtag, Gerda Sandriesser sagte, das es auch für sie sehr traurig sei, denn man wurde in Villach mit diesem Bier groß: „Es ist eine Identität für die Stadt und das ist, leider Gottes, keine schöne Geschichte.“

Villacher Kirchtag Bieranstich
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Welches Bier wird in Zukunft am Kirchtag getrunken?

Auch für den Kirchtag könnte die Schließung Folgen haben. Bisher sei der Kirchtag ohne Villacher Bier nicht denkbar gewesen. „Wir schließen jährlich Verträge ab, derzeit gibt es keinen aufrechten Vertrag“, so Sandriesser. Man versuche Villacher zu halten, welches Bier es dann beim 80. Jubiläum gibt, werden Verhandlungen zeigen.

Hirter Brauerei expandiert

Auch in der größten privaten Brauerei Kärntens, der Hirter Brauerei, sorgt die Entscheidung der Brau Union für Kopfschütteln: „Was wir auch noch nicht ganz verstehen, wie kann man Villacher Bier in Puntigam brauen?“, fragte Geschäftsführer Nikolaus Riegler.

Hirter Brauerei Halle
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Die Hirter Brauerei investiert 21 Millionen Euro

Während die Villacher Brauerei zur Schaubrauerei schrumpft, setzt man in Hirt auf Expansion. Die neue Halle wird am Donnerstag eingeweiht. „Wir beziehen die Region und die Firmen in der Region mit ein. Wir investieren in der neuen Logistikhalle und auch im nächsten Jahr noch in die neue Flaschenfüllanlage, 21 Millionen Euro am Standort“, so Riegler. So soll ein Zeichen gesetzt werden. Dieses könnte auch Auswirkungen auf den Villacher Kirchtag haben, da Hirt möglicherweise als neuer Partner in Betracht kommt.