Martin Kahlig Ute Pichler
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Chronik

Viel Arbeit für neuen Behindertenanwalt

Am Donnerstag war der neue Kärntner Behindertenanwalt Martin Kahlig zu Gast bei „Kärnten heute“. Kahlig ist seit Anfang April im Amt und hat über Ziele, Wünsche und neue Aufgaben gesprochen. Vor allem Inklusion und Gleichbehandlung bei der Arbeit sind wichtige Themen.

Kahlig, der bereits seit 13 Jahren in der unabhängigen Ombudsstelle tätig ist, sieht in seiner neuen Rolle die Möglichkeit, sich für bestimmte Schwerpunkte einzusetzen. „Mir ist grundsätzlich jedes Anliegen und jedes Thema wichtig. Aber im ersten Jahr möchten wir den Schwerpunkt legen auf digitale und bauliche Barrierefreiheit. Auf Inklusion im Bereich von Kindergärten und Schulen und dort speziell auch auf die Frage der Schulassistenz“, so Kahlig.

Behindertenanwalt Martin Kahlig

„Viel zu tun bei Schule und Arbeit“

Im Bildungsbereich sieht der Behindertenanwalt noch viel zu tun. Er wünscht sich, dass bei der Schulbildung von Kindern mit Behinderung eine Schulassistenz in dem Ausmaß zur Verfügung steht, wie die jeweiligen Kinder sie benötigen. „Und ich würde mir wünschen und Kärnten hat hier schon viel getan, aber ich würde mir wünschen, dass noch mehr Kinder aktuell die Möglichkeit haben, einen inklusiven Unterricht zu erfahren“, betont Kahlig.

Auch im Bereich der Arbeit sieht Kahlig noch Verbesserungsbedarf. Er bemängelt, dass Firmen zum Teil lieber Abschlagszahlungen leisten, als einen inklusiven Betrieb zu führen. „Ich denke, dass es nach wie vor noch einen gewissen Mangel an Informationen gibt und dass viele Unternehmen Sorge davor haben oder sich Gedanken darüber machen, wie man einzelne Fragen, die bei der Arbeit mit Menschen mit Behinderung entstehen könnten, beantworten kann“, erklärt er.

Inklusion als Chance

Auf die Frage: „Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, was wäre für Sie etwas Wichtiges, wo Sie sagen, das würde ich mir wünschen, dass wir das bis morgen umgesetzt hätten?“ antwortete Kahlig: „Ausreichend offene Ohren zu haben für die Anliegen der Menschen mit Behinderung und Inklusion grundsätzlich als Chance zu sehen.“