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Verkehr

Mehr Übergriffe auf Zugbegleiter

Übergriffe auf Zugbegleiter in anderen Bundesländern sind schon länger bekannt. In Kärnten wurden bisher nur Einzelfälle verzeichnet. In den letzten Wochen kam es auch hier zu fünf tätlichen Übergriffen. Die Polizeipräsent wird erhöht, Mitarbeiter nachgeschult.

Dass Zugbegleiter beschimpft oder angespuckt werden, komme laut ÖBB oft vor. In den letzten Wochen waren Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter aber auch von körperlichen Angriffen betroffen, konkret auf den Strecken von Klagenfurt nach Weizelsdorf und Richtung Rosenbach bei Ledenitzen.

Meistens ging es um Schwarzfahrer oder Fahrgäste, die mit gefälschten Tickets oder Ausweisen unterwegs waren. Die zunehmende Aggressivität falle mittlerweile auf, so ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel: „Wir beobachten leider insgesamt ein gestiegenes Aggressionspotential in den letzten Jahren. Egal ob im Straßenverkehr, auf öffentlichen Plätzen oder auch auf unseren Bahnanlagen oder in unseren Zügen. Unsere Mitarbeiter sind darauf geschult, deeskalierend zu reagieren, sofern sie Beschimpfungen oder Bedrohungen ausgesetzt werden. Aber in den letzten Wochen verzeichneten wir fünf tätliche Übergriffe auf Zugbegleiter im Kärntner Nahverkehr. Da wurde eine Grenze überschritten.“

Polizeipräsenz wird erhöht

Das sind zwar deutlich weniger als im Osten Österreichs und verletzt wurde bei den Angriffen, niemand, es gab aber in der Vergangenheit bereits verletzte Mitarbeiter. Jetzt werde im Rahmen der Kooperation „Gemeinsam sicher“ reagiert. Auch die Polizeipräsenz werde erhöht: „Das heißt, man wird jetzt wohl mehr Polizeistreifen in den Linien der S-Bahnen in Kärnten wahrnehmen“, so Zernatto-Peschel.

Durch die Videoüberwachung in den Zügen sei es sehr oft möglich die Täter auszuforschen: „Jede einzelne Tätigkeit wird ausnahmslos zur Anzeige gebracht. Wir haben dank der Videoüberwachung auf unseren Zügen auch Material, das wir für weitere Ermittlungen der Polizei übergeben können.“ Grundsätzlich stünden auch in Kärnten wie in Wien oder Niederösterreich jedem ÖBB-Zugteam Kameras zur Verfügung, die am Körper angebracht werden können. Der Einsatz dieser Kameras ist allerdings freiwillig. In den nächsten Wochen werde es nochmals Schulungen geben, so die ÖBB-Sprecherin.