Wirtschaft

Handel erwartet zarten Aufschwung

Die Bilanz des Handels für 2023 fällt bescheiden aus. Hohe Energiekosten und Lohnabschlüsse machten der Branche zu schaffen. Für heuer sehen Wirtschaftsforscher die Talsohle überschritten. Ein zarter Aufschwung für den Handel wird im zweiten Halbjahr erwartet, aber auch das Ostergeschäft gibt Rückenwind.

Das vergangene Jahr 2023 war für den Kärntner Handel ein sehr schwieriges, darüber sind sich heute alle in der Kärntner Wirtschaftskammer einig. Peter Voithofer vom Institut für Österreichs Wirtschaft hat die Zahlen analysiert: „Wir haben einen Rückgang des Absatzvolumens von in etwa fünf Prozent. Sowohl der Großhandel wie auch der Einzelhandel waren rückläufig. Positiv war die Situation im Kfz-Handel.“

Handel blickt optimistisch in die Zukunft

Nicht erst auf Grund des Ostergeschäfts hofft der Handel in Kärnten auf Aufschwung. Die Zahl der Insolvenzen ist zuletzt um 21 Prozent gestiegen.

Insolvenzen stark angestiegen

Die Zahl der Handels-Insolvenzen stieg um 21 Prozent. Aber es gebe auch immer mehr Geschäfte, die aufgeben, bevor der Konkursfall eintrete, sagte der Wissenschaftler, weil die Rentabilität sinke: „Die Fixkosten, damit meine ich die Miete, die Personalkosten, sind angestiegen. Die Umsätze sind gesunken. Wir haben ein sinkendes Absatzvolumen. Die Differenz zwischen Wareneinkauf und Umsatz ist die Handelsspanne. Eine rückläufige Handelsspanne bei steigenden Fixkosten führt dazu, dass der Gewinn geringer wird bzw. der Verlust steigt.“

Zahl der Mitarbeiter sinkt

Eine Abwärtsspirale, die dem Kärntner Handel schwer zu schaffen macht. Vor allem durch die gestiegenen Personalkosten sinke der Zahl der Mitarbeiter, weil sie nicht mehr leistbar seien, sagte der Obmann der Sparte Handel in der Wirtschaftskammer, Raimund Haberl: „Es gibt natürlich Branchen, wenn ich den Buchhandel hernehme, der kann nicht sagen, ich gehe mit meinen Preisen jetzt um sechs oder sieben Prozent nach oben. Der hat vorgegebene Preise, zu denen er verkaufen muss, genauso der Tabaktrafikanten. Da gibt es festgesetzte Preise, aber Energiekosten und Personalkosten steigen trotzdem und das ist eben die Schere, die es gilt klein zu halten oder wieder umzukehren.“

Auf eine Trendumkehr hofft der Kärntner Handel jedenfalls im zweiten Halbjahr. Die Inflation sinkt, die Konjunktur soll steigen, somit soll auch die Stimmung im Handel wieder besser werden.