Chronik

Viel Nachwuchs hilft Feuerwehr helfen

81 Mal pro Tag rückt die Feuerwehr in Kärnten aus. 2023 war laut Einsatzstatistik ein Rekordjahr, was vor allem den zahlreichen Unwettereinsätzen geschuldet war. Auch die Einsatzstunden stiegen auf ein bisher ungekanntes Niveau, können dank erfolgreicher Nachwuchsarbeit aber gut bewältigt werden.

In den rund 180 Jugendgruppen werden 2.013 Zehn- bis 15-Jährige betreut – auch hier ein Plus von fünf Gruppen gegenüber 2022. Es gibt in den Gruppen, wo die Jugendlichen an das Feuerwehrwesen herangeführt werden, eine Zunahme von 229 Jugendlichen. Beeindruckend auch die Einsatzzahlen im abgelaufenen Jahr: 29.600 Mal rückten die zumeist freiwilligen Einsatzkräfte im letzten Jahr aus – das sind um ein Drittel mehr Einsätze als 2022. Rekorde gibt es auch bei den geleisteten Einsatzstunden und den Mitgliederzahlen, wie der am Freitag vorgestellte Tätigkeitsbericht des Kärntner Landesfeuerwehrverbandes zeigt.

„Ein Jahr extremer Anforderungen“

Im Vorjahr wurde die Feuerwehr allein zu 12.000 Unwetter-Einsätzen gerufen, sagte Landesfeuerwehrkommandant Rudolf Robin: „Das war ein außergewöhnliches Rekordjahr, wenn man das so aus Sicht der Feuerwehr bezeichnen darf. Ein Jahr mit sehr extremen Anforderungen, Extrem-Wetterereignissen auf der einen Seite, auf der anderen Seite aber der tägliche Einsatz, der immer vielfältiger wird, der immer umfassender und spezieller wird.“

Insgesamt gab es sechs Großschadenereignisse. 20 Prozent der Einsätze sind Brandeinsätze, 80 Prozent aber technischer Natur. 640 Mal mussten Menschen mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden.

„Feuerwehr ist dreimal so viel wert wie sie kostet“

Die Einsatzstunden kletterten auf 500.000, ein Plus von 62 Prozent. 1.521 Menschen wurden bei Bränden, Unfällen oder vor Unwettern gerettet. „Was die Finanzierung anbelangt“ – dass die Feuerwehr dem Steuerzahler in Kärnten circa 40 Millionen Euro kostet – „auf der anderen Seite wissen wir, dass wir 120 Millionen an Volksvermögen ehrenamtlich, unentgeltlich erarbeiten. Das heißt, die Feuerwehr ist dreimal so viel wert, wie sie am Ende des Tages kostet“, so Robin.

„Haben soviel Geld in die Hand genommen wie noch nie“

Trotz steigender Anforderungen seien die Feuerwehren gut aufgestellt, erstmals gebe es mehr als 25.000 Mitglieder, womit sich die Nachwuchsarbeit in der Jugendfeuerwehr bewährt habe, so Robin. Erstmals gebe es über 2.000 Mitglieder bei der Jugendfeuerwehr, 25 Prozent seien Mädchen, über all sonst betrage der Frauenanteil sieben Prozent.

Wie im Vorjahr würden mit Hilfe von Land und Gemeinden auch heuer rund zwölf Millionen Euro in neue Fahrzeuge und Geräte investiert werden. Landes-Feuerwehrreferent Daniel Fellner (SPÖ) sagte: „Das Jahr 2023 war bestimmt ein Jahr, wo wir so viele Feuerwehrautos wie noch nie ausgetauscht und bestellt haben. Wir haben im Jahr 2023 wahrscheinlich so viel Geld in die Hand genommen, wie noch nie, um Rüsthäuser zu sanieren oder neu zu bauen.“

Ein weiteres Katastrophenjahr wäre aber für Land und Gemeinden finanziell kaum zu stemmen. Die Feuerwehren sehen sich jedenfalls darauf vorbereitet.