Drogen und Waffen
LPD Kärnten
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Chronik

Drogen und Waffen in Bunker entdeckt

Der Polizei in Villach ist wieder ein Schlag gegen eine Drogenbande gelungen. Insgesamt wurden sechs Männer und drei Frauen ausgeforscht, die mit Heroin, Kokain, Magic Mushrooms und Cannabis gehandelt haben sollen. Die Drogen waren in einem Bunker versteckt. Dort entdeckten die Beamten auch Waffen und Munition.

Der geheime Bunker im Keller des Hauses eines 39-Jährigen diente als Lager, aber auch als Aufzuchtsraum für die Cannabispflanzen. Der Bunker dürfte bereits vor mehr als zehn Jahren – laut Polizei höchst professionell – errichtet worden sein. Die Tür zu diesem Versteck konnte trotz intensiver Suche der Polizei vorerst nicht gefunden werden.

Geheimtür führt in Bunker

Erst als im Garten des Hauses ein Abluftrohr entdeckt wurde, fanden die Beamten eine Holzwand, die nur mittels Magneten geöffnet werden konnte. Stadtpolizeikommandant Erich Londer: „Das war ganz kurios, wir haben die ganze Anlage von einem dieser Beschuldigten durchsucht, ein Kollege ist dann im Garten herumgegangen und aus einem Blumenhochbeet hat ein Rohr herausgeschaut. Wie der Kollege in das Rohr reingeschaut hat, hat die Absauganlage gestartet und er hat einen ganzen Schwall von Cannabisrauch ins Gesicht bekommen.“ Denn hinter der Holzwand befand sich eine Cannabis-Indoor-Plantage, aber auch ein Lager gefüllt mit 80 Marmeladegläsern, in denen das Cannabis aufbewahrt wurde.

Aufzeichnungen über Bunker-Bau gefunden

Gefunden wurden aber auch Waffen, Munition und Handgranatenzünder. Der etwa 25 Quadratmeter große Raum verfügt auch über einen Wasser- und Stromanschluss. es wurde an alles gedacht, so Londer: „Wir haben Unterlagen gefunden, die genau dokumentieren, wie dieser Bunker entstanden ist, wie anscheinend das Geschäft gut gegangen ist in Villach und dann haben sie den Bunker erweitert, haben mehr Platz gebraucht und aufgrund dessen gehen wir davon aus, dass seit 2011 wirklich ganz professionell und sehr gewinnbringend Cannabis und alle anderen Suchtmittel verkauft wurden. Also wenn man das hochrechnet, da sind wir über diesen Zeitraum bei mehreren hunderttausend Euro.“

Polizeivideo Bunker

Insgesamt wurden neun Personen festgenommen. Sie sind zwischen 29 und 53 Jahre alt und sind österreichische, bosnische, slowenische und griechische Staatsbürger. Weitere Erhebungen laufen noch, vier Beschuldigte wurden in die Justizanstalt eingeliefert, die restlichen wurden angezeigt.

Weitere Ermittlungen werden geführt

Alle zeigten sich laut Polizei zumindest teilweise geständig, die Ermittlungen sind aber noch nicht abgeschlossen. Die Polizei will vor allem wissen, wozu die Drogendealer die Waffen und die Handgranatenzünder gebraucht haben. Und weil über den Drogenhandel teilweise auch Buch geführt wurde, werden nun auch die Drogenabnehmer ermittelt.