Skigebiet Heiligenblut
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Wirtschaft

Rettungsversuch für Skigebiet Heiligenblut

Das Skigebiet Heiligenblut soll um einen Euro an neue Betreiber verkauft werden. Dieses Angebot will die Gemeinde gemeinsam mit dem Land den jetzigen Eigentümern, den Familien Schröcksnadel und Schmidl, am kommenden Montag vorlegen. Die Eigentümer zeigen sich vom Termin überrascht.

100 Prozent der Gesellschaftsanteile sollen an den neuen Eigentümer, der bereits am Montag präsentiert wird, übergehen. Steuergelder sollen keine fließen, heißt es seitens des zuständigen politischen Referenten Sebastian Schuschnig (ÖVP): „Wir haben in den letzten Monaten intensive Gespräche geführt, nicht nur mit den Eigentümern, sondern auch mit Unternehmern aus der Region und mit der Gemeinde.“

Neustart in Heiligenblut

Das Skigebiet Heiligenblut soll um einen Euro an neue Betreiber verkauft werden. Dieses Angebot will die Gemeinde gemeinsam mit dem Land den jetzigen Eigentümern, den Familien Schröcksnadel und Schmidl, am kommenden Montag vorlegen. Die Eigentümer zeigen sich vom Termin überrascht.

„Eigentümer sollen Weg frei machen“

Nun gebe es ein mögliches Lösungsszenario. In der Region gebe es Unternehmer, die willens und in der Lage wären, Anteile an den Bergbahnen zu übernehmen, aber nur 100 Prozent. Man brauche einen völligen Neustart, so Schuschnig. Mit einer Übernahme von 100 Prozent gehen natürlich auch alle bisherigen Lasten einher. Dem Vernehmen nach seien die Interessenten bereit dazu.

Die öffentliche Hand lasse sich nicht von der Drohung eines Abbaus der Lifte unter Druck setzen, damit die Abgänge finanziert werden, so Schuschnig. Es liege an den Eigentümern, nun den Weg für einen Neustart freizumachen.

Hoffnung auf Einigung beim Bürgermeister

Wobei noch gar nicht klar ist, ob die Familie Schmidl überhaupt ihre Anteile hergeben möchte, zumindest bis vor wenigen Wochen war davon noch keine Rede. Bürgermeister Martin Lackner (Liste Martin Lackner – Unabhängige und ÖVP Heiligenblut) sagte im ORF-Interview: „Für die Zukunft des Skigebiets mit langfristiger Perspektive appelliere ich auch an die Eigentümer, damit eine Übergabe zustande kommt.“

Die Gästezahlen gingen in den vergangenen Jahren stark zurück, weshalb es in diesem Winter nur eingeschränkten Liftbetrieb gab. 2,5 Millionen Euro investierten die Gesellschafter laut eigenen Angaben in den vergangenen fünf Jahren in den Weiterbestand des Skigebiets, doch so könne es nicht mehr weitergehen. Nun soll ein Neustart erfolgen, so die Hoffnung von Gemeinde und Land.

Eigentümer „überrascht“ von Termin

Der Druck der von Seiten des Landes und der Gemeinde gemacht werde, sei überhaupt nicht nachvollziehbar, heißt es von den Eigentümern in einer Reaktion. Es sei eigentlich Stillschweigen vereinbart worden über die aktuell laufenden, konstruktiven Gespräche mit dem Land, wie es weitergehen solle. Der Termin am Montag sei völlig überraschend gekommen. Sie teilten aber mit, man wolle die Gespräche positiv fortsetzen. Vielleicht ergebe sich schon am Montag die Möglichkeit eine, für alle tragbare, eventuell auch neue Variante einer wirtschaftlich vertretbaren und nachhaltigen Zukunft der Bergbahnen Heiligenblut im Interesse der gesamten Region zu finden.

Die von Seiten des Bürgermeisters geforderte Lösung lasse aber viele wichtige Details vermissen und werde daher in dieser Form nicht mitgetragen. Zudem empfinde man das Ausrichten von Ultimaten und Bedingungen über die Medien wenig zielführend und komplett unnotwendig, so eine Aussendung.