Gesundheit

WG für (jugendliche) Intensivpatienten

In Kärnten werden jährlich sechs bis neun häusliche Intensivpatientinnen und -patienten in der mobilen Betreuung versorgt. Aktuell sind es vier – zwei Kinder und zwei Erwachsene. Bei einem Kongress zur häuslicher Intensiv- und Krankenpflege wurde am Mittwoch in Velden eine Wohngemeinschaft für beatmete Menschen vorgestellt.

Es handelt sich um eine innovative Form der Betreuung, die weder zu Hause, noch in einem Krankenhaus stattfinden soll. Damit soll den Menschen, die intensivmedizinisch betreut und beatmet werden müssen, ein Leben ermöglicht werden, das nicht von permanenten stationären Aufenthalten geprägt ist. Mit der Entwicklung eines Konzeptes beauftragte das Land Kärnten die Diakonie. Ein möglicher Standort ist Harbach.

Ziel sei es einerseits, die Angehörigen zu entlasten und den Wunsch der Betroffenen zu erfüllen, nicht mehr zu Hause, sondern möglichst eigenständig leben zu können, so Gesundheitsreferentin Beate Prettner (SPÖ). Derzeit wird die häusliche Intensivpflege vom Land über den Kärntner Gesundheitsfonds finanziert. Noch offen ist die Finanzierung für das Projekt Wohngemeinschaft für beatmete Menschen.

Prettner: Meilenstein in Versorgung

In Kärnten werden im Schnitt zwischen sechs und neun häusliche Intensivpatientinnen und -patienten pro Jahr in der mobilen Betreuung versorgt. „Aktuell sind es vier – zwei Kinder und zwei Erwachsene. Zwei weitere kommen in den nächsten Wochen dazu“, so Gesundheitsreferentin Prettner. „Zudem versorgen wir derzeit 20 Intensivpatientinnen und -patienten in Einrichtungen für chronisch Kranke. In Summe bieten wir 25 stationäre Plätze – und zwar an den Standorten Klagenfurt, Villach, Wolfsberg und Laas.“ Pro Jahr belaufen sich die Kosten auf etwas mehr als zwei Millionen Euro.

In der häuslichen Intensivpflege gewährt das Land Kärnten über den Kärntner Gesundheitsfonds (KGF) eine Basisfinanzierung von 147 Pflegestunden pro Patientin/Patient und Monat. Das heißt, für diese 147 Stunden im Monat übernimmt der KGF die Finanzierung zu 100 Prozent, es fallen keine Selbstbehalte für Betroffene an. „In Sonderfällen werden aber auch deutlich mehr Stunden genehmigt“, so Prettner.

„Über den KGF werden zudem Nachtstunden geleistet.“ Wenn wir nun auch das Wohngemeinschaftsmodell umsetzen können, haben wir einen tatsächlichen Meilenstein in der Versorgung dieser Gruppe gesetzt“, ist Prettner überzeugt. Der Kongress #whocares2024 wird von Cura Plus, Österreichs größtem Anbieter von häuslicher Intensivpflege, veranstaltet. Cura Plus ist auch Vertragspartner für die Betreuung häuslicher Intensivpatientinnen und -patienten in Kärnten.