Symbolbild Intensivpflege
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Gesundheit

Defizite und Chancen in der Intensivpflege

Wenn die Pflege von Angehörigen daheim zur Herausforderung wird, ist professionelle Hilfe nötig. Vor allem wenn es darum geht, schwer kranken Kindern das Leben mit medizinischen Hilfsmitteln zu erleichtern. Auf einem Kongress in Velden wurden in den vergangenen Tagen Defizite in der Versorgung erörtert und Chancen aufgezeigt.

Häusliche Intensivpflege ist ein Begriff, der dann verwendet wird, wenn der Patient künstlich beatmet werden muss und damit lebenserhaltende Maßnahmen gesetzt werden. In diesem Fall gibt es in Kärnten eine Basisfinanzierung von 147 Pflegestunden pro Monat. Je nach Bedarfsfall können es auch mehr sein. Selbstbehalte für Betroffene fallen keine an. Der Kärntner Gesundheitsfonds übernimmt die Kosten.

Trotzdem seien es im internationalen Vergleich bis zu 400 Stunden im Monat, um von einer bedarfsgerechten Versorgung sprechen zu können, sagte Michael Tesar, der Geschäftsführer von Cura Plus, Österreichs größtem Anbieter von häuslicher Intensivpflege. Dennoch nehme Kärnten eine Vorreiterrolle ein: „In Kärnten sind wir in einer hervorragenden Situation. Wir haben zumindest eine grundsätzliche Lösung für diese Patienten, wo wir anderen Bundesländern weit voraus sind.“

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Hauskrankenpflege: Sozialversicherung in der Pflicht

Anders ist die Situation in der medizinischen Hauskrankenpflege sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen, so Tesar: „Eine Familie ist einerseits schon sehr schwer finanziell belastet. Andererseits haben wir das Thema, dass die medizinische Hauskrankenpflege eigentlich eine Pflichtleistung sein müsste, die auch in einem Bundesgesetz entsprechend dargestellt wird, wo man in Kärnten in der Umsetzung noch sehr weit hinten ist. Das ist auch nicht Sache des Landes, sondern da muss man die Sozialversicherung ganz klar in die Pflicht nehmen, dieser Leistung nachzukommen.“ Der Selbstbehalt in der normalen Hauskrankenpflege sei noch einmal deutlich höher und damit würden in diesem Bereich auch die finanziellen Aufwendungen für Familien noch deutlicher steigen.