Ski lehnen an einer Mauer, dahinter ist braunes Gras zu sehen – Schnee gibt es keinen
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Wirtschaft

Vorzeitiges Ende der Wintersaison

Das Skigebiet Dreiländereck steht wie berichtet vor der Insolvenz. Zu wenig Schnee und das milde Wetter sorgen auch in anderen kleinen Skigebieten für Probleme. Im Bodental sind die Lifte wegen Schneemangels schon seit zwei Wochen außer Betrieb. Die Simonhöhe folgt an diesem Wochenende.

Das Bodental im Winter. Im kleinen Skigebiet in den Karawanken haben Generationen von Mädchen und Buben das Skifahren erlernt. Auch heuer hätte Walter Mamedof mit seinem Team bis 17. März noch etliche Skikurse abgehalten – wie gesagt: hätte – denn die Skisaison endet vorzeitig.

Bodental von oben – es liegt kein Schnee, die Piste ist braun
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Skischulbetreiber: „Seit 14 Tagen schneefrei“

Walter Mamedof: „Also wir sind jetzt praktisch 14 Tage schneefrei. Wir hätten noch Schüler gehabt – Kindergartenkinder – und mussten das schweren Herzens leider absagen, man sieht es selbst. Es ist sehr traurig. Aber eines ist allen jetzt bewusst: Wie wichtig die weiße Pracht eigentlich ist.“

An einem Wochenende im März herrscht hier im Skigebiet normalerweise Hochbetrieb. Nicht in diesem Winter. Er war für Familie Sereinig – sie betreibt das Gasthaus und die Lifte – eine Herausforderung. Dieser Winter sei „außergewöhnlich, weil wir extrem viel Niederschlag bekommen haben, aber leider das Bodental um 200 bis 300 Meter zu wenig hoch ist, der Schnee fiel als Regen“, so Gastwirtin und Liftbetreiberin Alexandra Sereinig.

Bodental Skikurs  – die Ski werden bereits eingemottet
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Zu warm für Schneekanonen und Kunstschnee

Selbst die Schneekanonen kamen heuer auf nur wenige Betriebsstunden. Temperaturbedingt konnte kaum mit künstlichem Weiß nachgeholfen werden. Das vorzeitige Saisonende macht den heurigen Winter jedenfalls zum Verlustgeschäft. Für die nächsten Jahre ist man dennoch zuversichtlich. Zauberteppich und Co sollen in dem privat geführten Skigebiet nächstes Jahr wieder anlaufen. Alexandra Sereinig: „Wenn viel Schnee ist, ist die Situation wirklich gut, weil wir für uns selbst arbeiten und entscheiden können – das ist etwas Schönes und Gutes. Wenn man hier aufgewachsen ist, wie ich, dann ist das auch ein Lebenswerk und man macht das mit Leib und Seele“.

„Klimawandel ist nicht mehr wegzuleugnen“

Jetzt muss man damit umgehen lernen, sagt Walter Mamedorf. Seinen Skistall sperrt er frühestens im Dezember 2024 wieder auf. „Im letzten Winter haben wir bei einer durchgängigen, 20 Zentimeter dicken Schneedecke aufgehört – es ist eben so, damit müssen wir rechnen. Dass ein Klimawandel stattfindet, ist nicht mehr wegzuleugnen.“

Stehender Skilift im Bodental für Kinder, ein roter Knopf im Vordergrund und lose Kabel
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An diesem Wochenende beendet auch die Simonhöhe wegen Schneemangels vorzeitig die Saison. Wegen des Schneemangels ist auch das Skigebiet Dreiländereck in großer Bedrängnis und steht vor der Insolvenz.