Eingang Landesgericht
ORF
ORF
Chronik

16 Monate Haft für Raub

Wegen Raubes und Diebstahls ist am Montag ein 19 Jahre alter Mann aus Villach vor dem Landesgericht gestanden. Er hatte einer gehbehinderten Frau eine Tasche entrissen, dabei stürzte die Villacherin samt ihrem Rollator. Das Urteil: 16 Monate unbedingte Haft.

„Das ist nicht irgendein Raub, das hat schon eine gewisse kriminelle Energie“, stellte Richter Michael Schoffnegger fest. Denn der 19 Jahre alte Täter, ein gebürtiger Bosnier, der in Villach lebt, habe die gehbehinderte Dame wiederholt beim Spaziergehen an der Drau beobachtet. Das sagte ihre damalige Betreuerin als Zeugin aus. Der junge Mann habe die Tasche aus der Ablage gerissen und die Frau samt dem Rollator umgestoßen, dann sei er davongelaufen – mehr dazu in Frau mit Rollator in Villach beraubt.

“Brauchte Geld für Suchtgift“

Der 19-Jährige wiederum beteuerte, an den Sturz der Frau könne er sich nicht erinnern. „Ich war damals unter Drogen und habe Geld für das Suchtgift gebraucht", sagte er. Und: „Es tut mir sehr leid.“ In der Tasche war auch kein Geld.

Reumütig und geständig zeigte sich der Angeklagte auch zum Vorwurf, mehrere Autoeinbrüche verübt zu haben. Er wolle den Schaden wieder gut machen, versicherte er. Nach der Haft werde er seine Kochlehre fertig machen und er habe im Gefängnis mit einer Drogentherapie begonnen. Sein Geständnis wertete das Schöffengericht als strafmildernd, erschwerend war die einschlägige Vorstrafe des Angeklagten und dass er innerhalb der Probezeit rückfällig geworden ist.

Neustart nach der Haft geplant

Der Strafrahmen beträgt ein bis zehn Jahre Haft, die 16 Monate unbedingt bezeichnete der Richter als moderat, es spreche aber nichts für eine teilbedingte Haft. Dennoch sehe das Gericht den Willen für einen Neustart. Der Angeklagte nahm das Urteil an, Staatsanwältin Tina Frimmel-Hesse verzichtete auf Rechtsmittel, das Urteil ist somit rechtskräftig.