Polizeidirektion Villach
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Chronik

Anzeige zurückgezogen: „Wollte Ruhe haben“

Jene 54 Jahre alte Frau aus Villach, die am Montag angezeigt hatte, zwei Männer hätten sie mit Waffen bedroht, hat ihre Anzeige bei der Einvernahme zurück gezogen. Es stellte sich heraus, dass der Ex-Partner der Frau noch Sachen aus der Wohnung holen wollte. Die Frau sagte, sie habe den Notruf gewählt, weil sie „ihre Ruhe“ haben wollte.

Am Montagabend wählte die Frau den Notruf und sagte, sie sei von zwei Männern mit Waffen bedroht worden. Tatsächlich konnte die Polizei einen 52 Jahre alten Mann vor dem Haus festnehmen. Ein 59 Jahre alter Mann, der ehemalige Partner der Frau, wurde in der Wohnung angetroffen und auf freiem Fuß angezeigt – mehr dazu in Frau in Wohnung von Bewaffneten bedroht.

Stephan Brozek vom Stadtpolizeikommando Villach
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Stephan Brozek vom Stadtpolizeikommando Villach

Anzeigerin hatte fast 3,3 Promille Alkohol im Blut

Die Vernehmung der 54 Jahre alten Frau konnte erst am Dienstagvormittag stattfinden, weil sie mit mehr als 3,2 Promille stark alkoholisiert war. Stephan Brozek vom Stadtpolizeikommando Villach sagte, die Frau habe ihre Aussage widerrufen, sie sei nicht bedroht worden. Es dürfte sich um einen Beziehungsstreit gehandelt haben, sagte Brozek, das Paar habe sich vor kurzem getrennt.

Der 59 Jahre alte ehemalige Partner der Frau sei am Montagabend in die Wohnung gekommen, um noch ein paar Sachen zu holen: „Und da dürfte es vermutlich aufgrund der Alkoholisierung des vermeintlichen Opfers zu einer Streiterei gekommen sein, das dann den Polizeieinsatz ausgelöst hat.“

Anzeige zurückgezogen

Frau könnten Kosten für Einsatz verrechnet werden

Jetzt wird auch noch geklärt, ob der 54 Jahre alten Frau die Kosten für den Polizei-Großeinsatz mit 20 Polizisten verrechnet werden können. Gegen den 52-Jährigen, der dem Ex-Partner der Frau beim Tragen seiner Sachen hätte helfen sollen, wurde ein Annäherungs- und Betretungsverbot verhängt. Das müsse nun durch die Behörde erneut überprüft werden, hieß es von der Polizei.

Der 52-Jährige musste die Nacht in Haft verbringen, er wurde bereits wieder frei gelassen. Eine Anzeige wegen eines Luftdruckgewehrs, das in der Wohnung gefunden wurde, bleibe aufrecht. Die Besitzverhältnisse müssten noch geklärt werden.