Medineum Klagenfurt
ORF
ORF
Gesundheit

Suche nach Betreibern für Ärztezentren

Vier neue Primärversorgungszentren (PVZ) in vier Bezirken lautet der ambitionierte Plan für die nächsten eineinhalb Jahre. Doch die Skepsis in der Ärzteschaft war bisher groß, das Interesse an der Gründung eines solchen Zentrums klein. Nun nimmt die Suche nach Interessierten Fahrt auf. Derzeit gibt es nur eines in Klagenfurt, Villach soll folgen.

Man nehme zwei Ärzte, eine diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegekraft sowie eine Ordinationsassistenz und schon lässt sich ein Primärversorgungszentrum gründen. Doch so einfach ist es natürlich nicht. In Villach begann die Suche nach motivierten Ärztinnen und Ärzten für das vor kurzem angekündigte Zentrum erst.

Orthopäde Alexander Klammer hätte Interesse und würde dafür sogar aus der Schweiz in seine Heimat zurückkehren: „Man kann einfach beim Kollegen nebenan kurz anklopfen und den Fall besprechen, wenn es etwas komplizierter ist, man hat zwischendurch die Möglichkeit, sich auszutauschen. Plus, man kann die Personalkosten entsprechend reduzieren und das Ganze wirtschaftlicher führen.“

Wolfsberg ist zuversichtlich

Auch in Wolfsberg ist ein PVZ geplant. Vizebürgermeisterin und Ärztin Michaela Lientscher (SPÖ) ist zuversichtlich, Interessentinnen und Interessenten zu finden: „Diese Arbeitsform ist eine, die an Attraktivität zunimmt. Aber natürlich darf man nicht unterschätzen, dass das zwei Menschen sind, die eine wirtschaftliche Einheit miteinander bilden müssen und so wie bei Firmengründungen ist es ein Thema, ob man mit einem Zweiten zusammenpasst und harmoniert.“

In Völkermarkt bemüht sich Bürgermeister Markus Lakounigg (SPÖ) seit Jahren um ein PVZ und sucht schon länger nach motivierten Ärzten: „Ich habe mehrere Gespräche schon geführt, es war nicht so einfach, aber ich hoffe natürlich, dass darauf Ärzte anspringen.“ Standortideen gebe es bereits.

So auch in Spital/Drau, wo Bürgermeister Gerhard Köfer (Team Kärnten) auf ein PVZ hofft: „Es gibt lokal Interessenten im Bereich der Ärzteschaft. Wir haben auch einige Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und so weiter in Spittal. Wir hätten also die Grundvoraussetzungen.“

„Interesse steigt“

Der Kärntner Gesundheitsfonds richtete zur Information rund um das Thema eine Koordinierungsstelle ein, so Geschäftsführer Gernot Melischnigg: „Was wir wahrnehmen, ist ein stetig anwachsendes Interesse rund um das Thema, und zwar auf unterschiedlichsten Ebenen, sowohl bei Ärztinnen und Ärzten als aber auch bei anderen Berufsgruppen. Es gibt aber auch Interesse von Seiten der Gemeindevertreter.“ Jede Woche würde es bereits mehrere Gespräche geben, heißt es.