Der Villacher Hauptplatz ist derzeit eine Großbaustelle. Am oberen Ende wird die Fernwärmeleitung verlegt, am unteren Ende werden Bäume gepflanzt. Bäume wie Scharlacheiche, Silberlinde und Feldahorn sollen die Innenstadt klimafit machen. Eine Hitzestudie, die für Villach erstellt wurde, zeigte, dass es speziell im Bereich Hauptplatz immer heißer wird. Die neuen Bäume sollen die Innenstadt nach dem Schwammprinzip kühlen.
Schwammstadt Villach
Bürgermeister: Es geht um das Klima
Der Untergrund jedes Baumes wird so konzipiert, dass er möglichst viel Wasser aufnehmen und für lange Zeit speichern kann. Um diesen Schwamm-Effekt zu erreichen, wird Platz benötigt. 36 Kubikmeter sind es für jeden Baum, sagte der Leiter des Stadtgartenamtes Wolfgang Faller: „Wir graben in diesem Bereich eineinhalb Meter tief, um dort das Schwammstadtsubstrat einzubauen. Wir haben einen Kanal drinnen, wir haben Wasser drinnen, wir haben Strom drinnen, wir haben Datenkabel drinnen. Und das ist eigentlich die große Herausforderung und die Kunst, da wirklich alle Anforderungen auch im Untergrund unterzubringen.“
Gegraben wird heuer und nächstes Jahr wieder auf Wunsch der Innenstadtkaufleute und Wirte. Ziel ist es, eine grüne Allee zu schaffen, sagte Bürgermeister Günther Albel von der SPÖ: „Diese grüne Allee ist vom Hauptbahnhof bis zum Stadtpark 1,4 Kilometer lang. Alleine am Hauptplatz werden zehn Bäume gepflanzt. Natürlich war das ein großer Diskurs, auch mit der Bevölkerung. Aber ich orte hier eine ganz, ganz große Zufriedenheit, weil es geht um Klima, es geht um Grün und es geht auch um Nachhaltigkeit.“
Bäume können Luft stark abkühlen
Die Schwammbäume am Hauptplatz sollen den Regen auffangen und speichern und damit die Innenstadt kühlen. Denn ein ausgewachsener Baum verdunstet pro Tag 300 bis 500 Liter Wasser. Die Energie, die er dafür braucht, entzieht er der Luft, damit kühlt es stark ab.
In Zukunft werde keine Stadt an diesem System vorbeikommen, sagte Wolfgang Faller vom Stadtgartenamt: „Einfach weil verschiedenste Probleme über dieses System gelöst werden können. Es ist quasi die eierlegende Wollmilchsau unter den Straßeneinbauten, wenn man so will.“ Nächstes Jahr soll das Projekt fertig sein. Die Kosten dafür betragen 700.000 Euro.