Blaulicht Polizei
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Chronik

Einbrüche nehmen immer mehr zu

Eine ganze Reihe von Einbrüchen beschäftigt derzeit die Polizei. Im Visier der Täter waren vorwiegend Firmen, Werkstätten, Tischlereien und Autohäuser. Aber auch Einbrüche in Kellerabteile nehmen zu. Im Vorjahr wurden insgesamt 2.108 Einbrüche angezeigt, das sind fast sechs Einbrüche täglich.

Von einer Einbruchsserie will die Polizei nicht sprechen, doch während der letzten Wochen und Monate sei eine Vielzahl von Einbrüchen zu beobachten. Egal wo die Täter zuschlagen, meist haben sie leichtes Spiel, wenn Wertsachen zu wenig gesichert sind. Einbrüche in Büros und Firmengebäude werden meist abends und an den Wochenenden – also außerhalb der Betriebszeiten – verübt. Die Täter haben so genug Zeit, sich einen Schwachpunkt zu suchen, um in eine Firma zu gelangen, sagte Peter Biedermann, Chefinspektor am Landeskriminalamt Kärnten.

Einbrüche nehmen zu

„Solche Schwachpunkte sind Fenster und Türen, die nicht entsprechend gesichert sind. Leider müssen wir feststellen, dass immer noch sehr, sehr viele Firmen nicht über die entsprechenden Sicherungseinrichtungen verfügen und es so den Tätern teilweise relativ leicht machen“, sagte Biedermann.

Wochenendeinbrüche meist spät entdeckt

Am Freitag werden die Firmen zugesperrt, am Montag kommt der erste Angestellte und dann wird der Einbruch erst bemerkt, sagte Biedermann. „Das ist für die Polizei natürlich auch nicht gerade positiv, wenn die Anzeige erst sehr spät erfolgt.“ Zumindest bei den letzten Fällen konnten die Ermittler auf Bilder aus der Überwachungskamera zurückgreifen – mehr dazu in Einbruchsserie in Kärnten (kaernten.ORF.at; 12.2.2024).

Weil Wachhunde oder aufmerksame Nachbarn heute nicht immer zur Stelle sind, investieren auch im Privatbereich immer mehr Menschen in moderne Sicherheitstechnik, heißt es aus der Branche.

Teure Fahrräder im Keller sind oft Ziel von Einbrechern
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Begehrtes Ziel von Einbrechern sind teure Fahrräder in Kellerabteilen

Tätern wird es oft leicht gemacht

Dennoch sind es oft ganz banale Sicherheitslücken, die die Täter ausnutzen. In den Mehrparteienhäusern seien die Zugänge zu den Kellern relativ freizügig, sagte der Chefinspektor. Auch über Tiefgaragen – etwa nach einem einfahrenden Auto – gelangen die Täter immer wieder zu den Kellerabteilen, in denen oft relativ teure Sachen verwahrt werden: „Also insbesondere Fahrräder und E-Bikes. Da verzeichnen wir wirklich eine große Anzahl von Einbrüchen und leider sehr wenige Hinweise zu den Tätern.“

Bei Einbrüchen in Kellerabteile gebe es oft auch wenige oder zu späte Hinweise. Die Besitzer sehen ja nicht täglich nach, ob eingebrochen wurde: „Man sieht den Keller vielleicht einmal in der Woche, wenn man gerade etwas holt oder runtertragt in den Keller und dann erst bemerkt, dass wirklich etwas weg ist.“

Überwachungskamera
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Überwachungskameras für Abschreckung oder Fahndung

Überwachungskameras können ein Mittel sein, um zu Aufnahmen von den Tätern zu gelangen, aber auch um eine abschreckende Wirkung zu erreichen, sagte der Experte. Zudem laute die Devise bei Fahrrädern „sichern und verankern“, so Biedermann: „Damit Fahrraddiebe keine Chance haben.“ Man sei natürlich auch auf eine aufmerksame Nachbarschaft angewiesen, dass etwa jemand angesprochen werde, der nicht zur Hausgemeinschaft gehört. Die Polizei sei für Hinweise immer dankbar, sagte der Chefinspektor.