Gericht

Haftstrafe für Schlepper aus Rumänien

Ein 24 Jahre alter Rumäne hat sich am Montag wegen Schlepperei vor dem Landesgericht Klagenfurt verantworten müsssen. Er hatte im Dezember des Vorjahres in Bad Eisenkappel zehn syrische Staatsangehörige von Slowenien über Österreich in Richtung Deutschland geschleppt. Der Mann wurde zu 24 Monaten teilbedingter Haft verurteilt.

Der Prozess gegen den 24 Jahre alten Mann aus Rumänien dauerte nur 30 Minuten. Ein so umfängliches Geständnis gebe es sehr selten, zeigten sich Richter und Staatsanwaltschaft einig. Bereits bei der ersten Einvernahme bei der Polizei sagte der Mann vollumfänglich aus, doch nicht nur zu seinem Fall. Er gab auch Namen und Telefonnummern zu anderen Verbrechen an, die mit ihm gar nichts zu tun hatten, weil er an der Aufklärung der Fälle mitwirken wolle, sagte Staatsanwältin Sandra Agnoli.

Angeklagter bisher unbescholten

Dank der Aussagen des Rumänen konnten in seiner Heimat weitere Fälle von Schlepperei aufgeklärt werden. Mit den Aussagen in weiteren Fällen habe er sich selbst in Gefahr gebracht, sagte der vorsitzende Richter Gerhard Pöllinger-Sorré. Das sei außergewöhnlich.

Aufgrund seiner finanziell schlechten Lage, habe sich der Rumäne auf die Schlepperei eingelassen. Der 24-Jährige ist Vater eines kleinen Kindes. Er war zuvor – auch in seiner Heimat – unbescholten. Zeugen wurden aufgrund des umfassenden Geständnis nicht befragt.

Acht Monate Haft, 16 Monate auf Bewährung

Der Angeklagte wurde von Richter Pöllinger-Sorré zu einer Haftstrafe von 24 Monaten verurteilt, acht davon unbedingt, wovon wiederum zwei Monate von der Vorhaft angerechnet werden. Der Mann dankte dem Gericht danach unter Tränen für das „milde Urteil“. Das Urteil ist rechtskräftig.

Zehn Syrer wurden im verhandelten Fall über Slowenien geschleppt – mehr dazu in Polizei verfolgte Schlepperfahrzeuge (kaernten.ORF.at; 13.12.2023). Die Syrer sind laut Staatsanwaltschaft in Flüchtlingsheimen im gesamten Bundesgebiet untergebracht.