Riesige Protuberanz
http://www.nasa.gov/mission_pages/rbsp/news/third-belt.html
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Wissenschaft

Sonnenaktivität: Entwarnung auf Kanzelhöhe

Sonnenaktivitäten, vor denen zuletzt die NASA gewarnt hat, werden seit 80 Jahren in Kärnten auf der Kanzelhöhe der Gerlitzen (Bezirk Villach-Land) beobachtet. Dort registrierte man am Freitag zwar eine Eruption, größere Auswirkungen erwarten die Wissenschaftler aber nicht.

Die Sonne als Zentralgestirn beeinflusst nicht nur das Wetter, sondern auch technische Geräte wie Satelliten, Stromnetze und Mobilfunknetze. Der starke Ausbruch am Freitag war im Sonnenobservatorium auf der Kanzelhöhe allerdings nicht direkt zu sehen. Man habe sie nur mit Messgeräten festgestellt, sagte der Astrophysiker Werner Pötzi. Die Eruption sei hinter dem Sonnenrand passiert, also auf der der Erde abgewandten Seite.

Sonnenobservatorium auf der Kanzelhöhe
ORF
Sonnenobservatorium auf der Gerlitzen

„Eruption nicht erdgerichtet“

Größere Probleme für Satelliten oder Energieversorger sollte es nicht geben, so Pötzi: „Wir gehen davon aus, nachdem diese Eruption nicht erdgerichtet war, sondern von der Erde weggeschaut hat, dass die Auswirkungen auf die Erde sehr gering sein müssten. Es werden einfach nur etwas verstärkte Nordlichter zu sehen sein und diese auch nur weit im Norden, also in Skandinavien, Kanada, in nördlich gelegenen Gebieten.“

Observatorium auf der Kanzelhöhe
ORF
Sonnenobservatorium

Experte rechnet mit stärkeren Ausbrüchen in zwei Jahren

Dass derzeit auf der Sonnenoberfläche besonders viel los ist, überrascht die Wissenschaftler nicht. Alle elf Jahre ändere sich das Magnetfeld der Sonne und damit die Sonnenaktivität, so Pötzi: „Wir sind jetzt mehr oder weniger im Maximum des Sonnenzyklus Nummer 25 – die haben alle eine Nummer – da ist die Sonnenaktivität deutlich verstärkt. Das wird jetzt noch so circa zwei Jahre so dahingehen.“

Der Experte erwartet sich die größten Ausbrüche gegen Ende dieser zwei Jahre. „Dann wird es langsam wieder weniger. In fünf, sechs Jahren werden wir mehr oder weniger fast keine Ausbrüche mehr haben“, so Pötzi. Die Daten aus Kärnten nutzt unter anderem die Europäische Weltraumorganisation (ESA).