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Chronik

Neue Trasse für 110-kV-Stromleitungen

Eine Milliarde Euro investiert die KELAG-Tochter Kärnten Netz bis 2030 in die Erweiterung der Stromnetze. Die Umspannwerke Klagenfurt, Treibach und Gailitz werden erneuert, Rangersdorf neu gebaut. Auch das 110-kV-Netz in Mittelkärnten wird erneuert. Eine neue Trasse soll dafür sorgen, dass die Stromleitungen nicht mehr über Siedlungen führen.

Mehr als 10.000 private Photovoltaik-Anlagen wurden im Vorjahr laut Zahlen des Landes gefördert und neu errichtet. Viele speisen ihren Strom ins Netz ein. Das und der steigende Stromverbrauch belasten das Netz. Deshalb will die KELAG-Tochter Kärnten Netz eine Milliarde Euro bis zum Jahr 2030 einsetzen, um bestehende Leitungen zu optimieren. Das Netz sei noch nicht am Limit, solle aber ebenfalls ausgebaut werden, sagte Michael Marketz, Geschäftsführer der Kärnten Netz: „Also grundsätzlich wird in ganz Kärnten investiert, in ganz Kärnten wird gebaut, auf allen Spannungsebenen.“

Alte Leitungen über Häusern sollen abgebaut werden

Der Schwerpunkt beim Ausbau der 110-kV-Leitungenbefinde sich derzeit in Mittelkärnten, sagte der Geschäftsführer der Kärnten Netz: „Wir haben jetzt mit den Planungen begonnen zu diesem Projekt. Wir werden die bestehende Leitung letztendlich nach Realisierung des Projektes abbauen und die neue Trasse so gestalten, dass wir aus jenen Gebieten rauskommen, wo derzeit Unterbauungen sind, wo also Gebäude unter die bestehende Leitung gebaut wurden.“

Derzeit führen vor allem in Raum Brückl Leitungen an Gebäuden vorbei, sagte Marketz: „Dort wird es von der Trassenführung her möglich sein, das zu machen. Wir haben bereits einen groben Korridor festgelegt und sind jetzt dabei, dieses Projekt für die Umweltverträglichkeitsprüfung vorzubereiten.“

Störungsanfällige Leitungen unter Erde bringen

Auch bei den 20-kV- und 0,4-kV-Leitungen stehen Optimierungen an. Dort wo neue Leitungen gezogen werden müssen, werden sie in die Erde gelegt, berücksichtigt werden auch Klimaveränderungen, sagte Marketz: „Wir schauen auch gerade in störungsanfälligen Bereichen aufgrund der Extremereignisse, dass wir störungsanfällige Waldabschnitte beispielsweise unter die Erde bringen.“

Marketz schließt nicht aus, dass die geplante Milliarde für den Ausbau zu wenig sein werde. "Es könnte auch mehr werden, sagte der Geschäftsführer von Kärnten Netz.