Leer stehendes Geschäftslokal
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Wirtschaft

Mehr Ideen gegen Leerstände in Städten

Die Kauflaune sinkt, die Energiekosten steigen. Das führt zu Pleiten im Handel und zu weiteren Leerständen in den Innenstädten. In Klagenfurt steht jedes zehnte Geschäftslokal leer. Die Innenstadt-Kaufleute üben Kritik und fordern die Umsetzung alter, neuer Ideen.

Kramergasse 4, Kramergasse 5, Kramergasse 8, innerhalb von nur wenigen Meter stehen in der Toplage Klagenfurts drei Geschäftslokale leer, zwei davon gehen sogar über zwei Etagen. Ein Anblick, der den Innenstadt-Kaufleuten Sorge bereitet, sagte Cornelia Hübner, seit mehr als 20 Jahren Obfrau der Interessensgemeinschaft der Innenstadtkaufleute: „Natürlich tut das sehr weh, aber man muss natürlich anfangen, etwas zu tun. Es gehört viel gemacht, auch die Stadtpolitik ist da gefordert.“

Mehr Ideen gegen Leerstände in Städten

Mehr Ideen gegen Leerstände in Städten

80 Geschäftslokale stehen leer

Klagenfurt sei vor 60 Jahren Vorreiter gewesen, mit der ersten Fußgängerzone in ganz Österreich, sagte Hübner. Tatsächlich wurde die erste Fußgängerzone im Jahr 1961 eingeführt – mehr dazu in Österreichs erste Fußgängerzone (kaernten.ORF.at; 20.12.2021). „Eigentlich sollten wir uns wieder was trauen in der Innenstadt. Einfach auch machen, nicht nur reden, sondern auch umsetzen“, sagte Hübner.

Derzeit stehen laut Stadtmarketing etwa 80 oder rund zehn Prozent der Geschäftsflächen im Stadtkern leer. Darunter seien aber auch Immobilien, die nur schwer vermittelbar seien, weil es keine sanitären Anlagen gebe oder auch weil sie zu teuer sind. In den nächsten Tagen wollen jedenfalls die Innenstadtleute einen neuerlichen Anlauf im Rathaus starten und die Stadtpolitik zum Handeln auffordern.

Viele Ideen der Kaufleute

Auf ihrer Aufgabenliste für die Verantwortlichen steht nicht nur ein neuer zeitgemäßer Kinderspielplatz sondern auch die Optik, so Sprecherin Hübner: „Wir haben viele, kleine, liebe Geschäfte, die mehr sichtbar werden müssen. Wir haben eine fürchterliche Verramschung in der Innenstadt. Die ganzen Kleiderständer, die da vorne heraußen stehen, man nimmt ja die Stadt gar nicht mehr wahr.“ Man müsse auch den Lendhafen mehr zur Stadt einbinden, so Hübner. Dass zum Beispiel Touristen mit dem Schiff bis zum Lendhafen fahren und vom Lendhafen in die Stadt spazieren können. Es gebe viele Ideen, die man umsetzen müsse, so Hübner.

Seitens der Stadt Klagenfurt heißt es, man sei zuversichtlich, die derzeit leeren Geschäftslokale in Toplagen wieder rasch beleben zu können.