In welchen Handelsbetrieben gestreikt wird, das will Jutta Brandhuber von der Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA) nicht verraten. Damit falle der Überraschungseffekt weg. Fest stehe, dass gestreikt werde. „Die Öffnungszeiten werden verzögert sein. Es wird unterschiedlich sein: Die einen werden einen eingeschränkten Verkauf haben und die anderen werden das Geschäft komplett schließen. Es werden noch einige Lebensmittelhandelsketten dabei sein, große Betriebe und große Handelsketten.“
Die Gewerkschaft und die Arbeitgeber lagen in der letzten Verhandlungsrunde um etwa eineinhalb Prozent auseinander. Die Arbeitnehmerseite fordert acht Prozent, plus einen Fixbetrag von 25 Euro mehr im Monat. Das ergibt für die unteren Gehaltsgruppen im Handel ein Plus von knapp 9,4 Prozent. Die Arbeitgeberseite bot zuletzt acht Prozent für alle.
Gewerkschaft fürchtet Abwanderung ins Internet nicht
Die sechste Verhandlungsrunde über einen neuen Kollektivvertrag wurde ja am vergangenen Wochenende ergebnislos abgebrochen. Die Fronten scheinen verhärtet. Angst, dass viele Kunden nun im Internet bestellen würden, hat Jutta Brandhuber nicht. Sie bleibt pragmatisch: „Ich glaube, im Internet ist immer viel bestellt worden. Jetzt geht das sowieso nicht mehr, weil das zu kurzfristig ist. Natürlich sind wir dafür, dass der Handel in Österreich gestärkt wird. Das sind ja unsere Arbeitsplätze.“
Nächste Verhandlungsrunde am 27. Dezember
Ob sich die Erwartung der Gewerkschaft erfüllen wird, dass sich schlussendlich doch in letzter Sekunde im Handel ein Weihnachtsfrieden einstellt, wird sich zeigen. Jedenfalls kommt nun doch Schwung in die stockenden Kollektivvertragsverhandlungen. Die bereits siebente Verhandlungsrunde werde am 27. Dezember ab 14.30 Uhr stattfinden, teilte die Gewerkschaft am Freitag mit.