Allein 60.000 Hunde sind in Kärnten laut Auskunft des Landes derzeit gemeldet. Die tierärztliche Betreuung ist in der Nacht und an Sonn- und Feiertagen ein vieldiskutiertes Thema. Bisher übernahmen Kärntner Tierärztinnen und -ärzte den Wochenend- und Feiertagsdienst freiwillig. Damit ein flächendeckender Notarztdienst aufrecht erhalten werden kann, müsse das Land zusätzlich Geld bereitstellen, sagte Franz Schantl, der Präsident der Tierärztekammer: „Von unserer Seite kann nur ein Bereitschaftsdienst, der auch von bezahlten Mitarbeitern von Praxen angeboten und getragen werden kann, mit einer Abgeltung einer Bereitschaft passieren. Diese Bereitschaft zur Abgeltung muss von der öffentlichen Hand kommen.“
Tiko Notdienst
Rund 70.000 Euro müsste das Land je Arzt zuschießen, so Schantl.
Tierhotline könnte helfen
In Klagenfurt, wo Kärntens einzige Tierklinik geschlossen wurde, soll ab Jänner ein tierärztlicher Notarztdienst anlaufen. Kärntenweit ist das kein Thema. Als Entlastung gibt es den Vorschlag, eine Tierhotline nach dem Vorbild der Gesundheitshotline einzurichten, sagte die Tierärztin Evelin Pekarek: „Das wäre für die Tierärzte so eine Erleichterung, für die Tierrettung natürlich auch. Also wenn uns das als erster Schritt einmal gelänge, bin ich überzeugt, dass viele, viele Kollegen sich dann schon leichter zum Notdienst bringen lassen.“
Kein Geld für Tierrettung
600-800 Mal rückt die Tierrettung jährlich in Kärnten aus, bis zu 4.000 Anrufe werden gezählt. Ohne Geld vom Land droht auch der Tierrettung das Aus. Derzeit wird sie vom Tierschutzkompetenzzentrum (TiKo) betrieben und finanziert. Die Tierrettung bekommt bisher überhaupt keine Unterstützung, sagte die Präsidentin des Tierschutzvereins Kärnten, Tara Geltner: „Die Tierrettung bekommt bis jetzt Null. Und das ist unsere Achillesferse im Tierschutzkompetenzzentrum, weil es natürlich das Tierheim gefährdet, wenn wir da ständig so viel Geld reinfließen lassen müssen.“
Leistungen eingeschränkt
Die Leistungen der Tierrettung mussten erst vor kurzem eingeschränkt werden – mehr dazu in Tierrettung muss Leistungen einschränken (kaernten.ORF.at, 15.11.2023).
Säumig sei das Land auch bei der Einführung des Hundeführscheins, kritisierte Tierärztepräsident Schantl. Am Mittwoch gibt es einen Termin mit Tierschutzreferentin Beate Prettner (SPÖ). Man werde sinnvolle Projekte einer Stadt oder einer Region, zu 50 Prozent unterstützen, hieß es aus ihrem Büro.